Kimberly-Clark – lieber Putzfimmel als Wischi-Waschi

Kimberly-Clark – lieber Putzfimmel als Wischi-Waschi
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Als Hersteller von Hygieneprodukten zählte Kimberly-Clark zu den Profiteuren der Pandemie. Die Aktie ist kein Überflieger, kann aber einem Depot gerade in unruhigen Zeiten Stabilität verleihen.

Seit 150 Jahren starke Marken

Das Unternehmen wurde im Jahr 1872 gegründet und feiert somit heuer einen runden Geburtstag. Weltweit mehr als 40.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter erwirtschaften im laufenden Jahr einen Umsatz von voraussichtlich gut 20 Milliarden US-Dollar. Zum rund 200 Produkte starken Portfolio des Unternehmens gehören beispielsweise – auch in Deutschland – bekannte Marken wie Kleenex und Camelia.

Dieses Jahr nur geringes Wachstum

So makaber dies auch klingen mag – für Unternehmen wie Kimberly-Clark erwies sich Corona fast als Goldgrube. Da wir, hoffentlich, den Peak der Pandemie hinter uns gelassen haben, kehren bei fast allen Corona-Profiteuren wieder normale Zeiten ein. So rechnet das Unternehmen für das laufende Jahr  mit einem Umsatzplus zwischen 2 und 4 Prozent. Zu Beginn des Geschäftsjahres hatte das Unternehmen noch 1 bis 2 Prozent mehr Umsatz vorhergesagt.

Klingt gut, ist aber bei näherem Hinsehen nicht gerade überwältigend. Zumal das Umsatzplus nach Unternehmensangaben überwiegend auf Preiserhöhungen zurückzuführen ist. Dies wiederum signalisiert, dass Kimberly-Clark vergleichsweise gut mit der hohen Inflation zurechtkommt. Traditionell haben Markenartikler mit starker Reputation eine vergleichsweise weitreichende Preissetzungsmacht. Nicht das Schlechteste für die jeweiligen Aktien. Wobei „Aktie“ tatsächlich das richtige Stichwort ist. Also, was dürfen Anleger bei Kimberly-Clark erwarten?

Kimberly-Clark Aktie jetzt ein Kauf?

Die Aktie von Kimberly-Clark ist solider Durchschnitt, vielleicht auch unaufgeregtes Mittelmaß. Was ganz und gar nicht abwertend sein soll, sondern als Kompliment gemeint ist – zumal in solchen Quasi-Crash-Zeiten, die wir in den vergangenen Wochen und Monaten erlebt haben.

Gänzlich ungeschoren kam die Aktie seit Anfang des Jahres nicht davon. Aber ein Desaster war die Kursentwicklung ebenfalls nicht. Anfang März droppten die Anteilsscheine auf ein Kursniveau von knapp unter 120 US-Dollar. Mittlerweile notieren die Papiere wieder bei nahezu 140 US-Dollar. Zudem zahlt das Unternehmen eine Quartalsdividende von 1,16 Dollar, macht also 4,64 Dollar im Kalenderjahr. Daraus errechnet sich eine aktuelle Dividendenrendite von knapp 3,4 Prozent. Ein solider Wert, der einen vorübergehenden Rücksetzer des Aktienkurses durchaus kompensieren kann. Wer demnach ein wenig Baldrian fürs Depot benötigt, dürfte mit der Aktie von Kimberly-Clark in den nächsten Jahren recht gut bedient sein.