Kellogg’s – Aus eins mach drei, die Anleger freut‘s
Der amerikanische Nahrungsmittelkonzern Kellogg’s will sein Geschäft in drei selbstständige Unternehmen aufspalten und damit schlagkräftiger werden. Dem Aktienkurs bekommt das gut.
Nahrung für ein höheres Wachstumstempo
Cornflakes sind die wohl bekanntesten Markenprodukte des Unternehmens aus Chicago. Aber Kellogg ist nicht nur Spezialist für Cornflakes. Zur Produktfamilie gehören zahlreiche andere, auch in Deutschland gut verkaufte Marken wie Pringles, Frosties oder Crunchy Nut. In den letzten 5 Jahren hat Kellogg mit diesem Produktmix aber keine großen Sprünge mehr vollführt – weder beim Umsatz noch bei den Gewinnen. Entsprechend hat sich auch die Aktie in dieser Zeit zwar zeitweise kräftig auf und ab, per Saldo aber kaum vom Fleck bewegt.
Aufspaltung in drei Unternehmen
Das will das Management mit einer Aufspaltung in drei börsennotierte Gesellschaften ändern und dadurch das Wachstumstempo beschleunigen. Die Aktionäre sollen pro Kellog-Aktie je zwei Anteilsscheine der Börsenkandidaten erhalten, deren Namen noch nicht festgelegt worden sind. Der Großteil der Umsätze und Erträge wird dem Bereich Global Snacking zugeschlagen. Er soll rund 80 % des bisherigen Geschäfts umfassen und auf Basis der 2021er Erlöse etwa 11,4 Milliarden Dollar Umsatz erzielen. In dieses Unternehmen werden alle internationalen Aktivitäten mit Müslis und Snacks außerhalb der Kernmärkte USA, Kanada und der Karibik aufgenommen. Das Management erhofft sich dadurch vor allem in den Emerging Markets eine deutliche Belebung des Geschäfts.
Die zweite geplante Aktiengesellschaft wird als North American Cereal bezeichnet und enthält das gesamte Geschäft mit Müsliprodukten in den drei genannten amerikanischen Regionen. Der Umsatz dieses Bereichs erreichte 2021 rund 2,4 Milliarden Dollar.
Konkurrenz für Beyond Meat
Die dritte und weitaus kleinste Abspaltung wird unter dem Begriff Plant geführt. Sie soll alle Aktivitäten aus den Bereichen der veganen und vegetarischen Ernährung enthalten. Das neue Unternehmen mit einem bisherigen Umsatz von rund 340 Millionen Dollar wäre somit ein direkter Konkurrent zu dem einstigen Anlegerliebling Beyond Meat.
Alternativ zum Börsengang kann sich Kellogg aber auch einen Verkauf dieser Sparte vorstellen. Die Aktien der neuen Gesellschaften sollen für die Aktionäre steuerfrei sein, die Abspaltung bis spätestens Ende 2023 vollzogen werden.
An der New Yorker Börse kamen die Pläne von Kellogg sehr gut an. Zeitweise kletterte der Kurs um über 5 %, schloss aber letzlich „nur“ noch mit einem Plus von 2 %.