Startet mit Avatar die gesamte Branche durch?

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Der erfolgreichste Film aller Zeiten kam 2009 in die Kinos: Avatar, ein amerikanischer Science-Fiction Film, der real gedrehte und computeranimierte Szenen mischte. Das war ein ganz neuer Ansatz und fast jeder wollte ihn sehen, sodass der Film fast 3 Milliarden US-Dollar in die Kinokassen spülte. Erfolgreiche Blockbuster, wie Starwars, Avengers oder Titanic spielten hunderte Millionen Dollar weniger ein.

Eigentlich ist es ein Wunder, dass bei diesem Erfolg Teil 2 so lange auf sich warten ließ. Im Dezember 2022 war es dann so weit. Mit gigantischen Erwartungen startete Avatar II The Way of Water – und enttäuschte erst einmal.

Warum Kino-Aktien in den Keller rauschten

Am ersten Wochenende spielte Avatar II in den USA nur 134 Millionen Dollar ein. In Folge dessen gingen die Aktien vieler Kinobetreiber den Bach herunter. Investoren übertrugen den schlechten Start auf die gesamte Branche, sahen in dem Desaster-Debüt ein schlechtes Vorzeichen für das kommende Kinojahr.

Die Analysten von JP Morgan teilen diese schlechte Stimmung nicht. Sie sind der Ansicht, dass insbesondere die Aktie des Kinobetreibers Cinemark (WKN: A0MK44) einen Blick verdient. Das Unternehmen hat seinen Sitz in Texas und betreibt von der West- bis zur Ostküste rund 4500 Kinos in den USA. Der Börsenwert liegt bei 1,5 Milliarden US-Dollar. Nach dem Avatar-Fehlstart hatte die Aktie rund 30 % verloren, aber das Minus nach Silvester schon wieder aufgeholt, unter anderem weil Avatar dann doch durchstartete.

Quelle: Aktien Screener Investor Verlag

Laut Medienberichten hat das Science-Fiction-Spektakel inzwischen gut 2 Milliarden Dollar eingespielt. Prognosen zufolge sollen die Umsätze der Avengers-Filme „Endgame“ und „Infinity War“ bald überholt werden. Dann stünde Avatar 2 auf Platz 4 der erfolgreichsten Filme.

JP Morgan-Prognose: Plus von 60 %

Zurück zur Aktie: Die Analysten von JP Morgan erwarten einen Anstieg der Aktie auf 15 Dollar. Das wäre ein Plus von 60%. Als Grund für die positive Entwicklung wird die abflachende Konkurrenz durch Streaming-Dienste genannt. Während Corona hatten diese die Nase vorn, weil Blockbuster gar nicht erst in die Kinos kamen, sondern stattdessen direkt zum Beispiel auf Disney Plus Premiere feierten.

Darüber hinaus rückt der Kinobesuch für viele Amerikaner wieder mehr in den Fokus, weil Amazon, Disney und Netflix in den letzten Monaten mindestens einmal die Preise erhöhten. Das ist für viele Amerikaner Grund genug, wieder mehr ins Kino zu gehen statt zu Hause auf dem Sofa zu hocken.

Ebenfalls positiv wird die vollgepackte Kino-Pipeline bewertet. Mit dabei sind Fortsetzungen von Indianer Jones, Guardians of the Galaxy, Marvel Comics und Hunger Games. JP Morgan sieht bei rund 30 Filmen ein Umsatz-Potenzial von mindestens 100 Millionen Dollar. Auf Jahressicht könnte der US-Kinoabsatz um 15 % steigen und knapp 8 Milliarden Dollar erwirtschaften.