Johnson & Johnson startet wieder durch

Eine Spritze wird in ein Covid-19-Impfstofffläschchen gestochen.
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Der Start in die Berichtssaison ist geglückt. Auch der Medizingigant Johnson & Johnson konnte mit seinem Zahlenwerk überzeugen. Die Aktie hat ein neues Allzeithoch erreicht. Nach einer langen Durststrecke geht der langfristige Aufwärtstrend in die nächste Runde.

Johnson & Johnson: breit aufgestellter Gesundheitskonzern

Ich nehme an, die meisten von Ihnen werden Johnson & Johnson kennen. Und falls nicht, werden Ihnen vermutlich Marken wie „Bebe“, „Carefree“, „Listerine“ oder „Penaten“ etwas sagen. Diese gehören inzwischen allerdings nicht mehr zum Konzern. Sein Konsumgüter-Geschäft hatte Johnson & Johnson 2023 abgespalten und als eigenständiges Unternehmen namens Kenvue an die Börse gebracht.

Seither gliedert sich das Geschäft des 1886 gegründeten Traditionskonzerns in zwei Hauptsparten: Pharmazeutika (Janssen Pharmaceuticals) mit den Bereichen Onkologie, Immunologie, Neuroscience, Kardiologie und Infektionskrankheiten sowie die Medizintechnik mit Produkten für Chirurgie, Orthopädie, Augenheilkunde und Kardiologie.

Prognose angehoben

Vor wenigen Tagen sorgte Johnson & Johnson mit seinen Zahlen für eine positive Überraschung. Im dritten Quartal stieg der Umsatz um 7% auf 23,99 Mrd. Dollar. Der Gewinn wuchs sogar um 16% auf 2,80 Dollar je Aktie. Analysten hatten nur mit Erlösen von 23,75 Mrd. Dollar und einem Ergebnis von 2,76 Dollar je Aktie gerechnet.

Für das Gesamtjahr ist der US-Konzern optimistischer als bisher und peilt jetzt einen Umsatzanstieg um bis zu 6% auf 93,5 bis 93,9 Mrd. Dollar an. Das sind rund 300 Mio. Euro mehr als bisher anvisiert.

Außerdem kündigte das Unternehmen die Abspaltung der Orthopädie-Sparte DePuy Synthes an. DePuy Synthes produziert orthopädische Implantate sowie Instrumente für Wirbelsäulen- und Unfallchirurgie und erzielt einen Jahresumsatz von 9,2 Mrd. Dollar. Damit fokussiert sich Johnson & Johnson weiter auf margenstärkere Segmente wie Krebstherapie, Immunforschung und Medizintechnik.

Johnson & Johnson ist ein „Dividenden-König“

Damit kurbelt der US-Konzern das Wachstum an, das in den vergangenen Jahren etwas ins Stocken geraten war. Das gilt auch für den Aktienkurs. Dieser bewegt sich seit Jahrzehnten langsam, aber stetig nach oben, durchlief seit Mitte 2022 aber eine zähe Durststrecke. Auf Sicht eines Jahrzehnts hat die Notierung um über 90% zugelegt. Rechnet man die ausgezahlten – durchaus ordentlichen – Dividenden mit ein, beläuft sich die Rendite auf Sicht von zehn Jahren auf mehr als 130%.

Die aktuelle Dividendenrendite liegt immerhin bei 2,7%. Noch beeindruckender ist allerdings die Historie. Unternehmen, die seit mindestens 25 Jahren die Ausschüttung immer gesteigert haben, werden „Dividenden-Aristokraten“ genannt. Bei einer Serie von mindestens 50 Jahren spricht man von „Dividenden-Königen“. Bei Johnson & Johnson dauert diese Serie mittlerweile seit 63 Jahren an.

Quelle: www.aktienscreener.com

Starkes Trend-Signal

Die guten Zahlen sowie die angekündigte Abspaltung des Orthopädie-Geschäfts sorgten zuletzt für Rückenwind. Die Aktie von Johnson & Johnson hat endlich den Ausbruch über ihren alten Höchststand vom April 2022 bei 187 Dollar geschafft und damit ein starkes Trend-Signal geliefert.

Dank einer guten und stetig wachsenden Dividende und relativ kontinuierlich steigender Kurse eignet sich Johnson & Johnson gut als langfristiges Investment für konservative Anleger. Nach dem Trend-Signal gibt die Charttechnik grünes Licht für eine Fortsetzung des langjährigen Aufwärtstrends. Mittelfristig sind Kurse um 230 Dollar realistisch.