Jeromes Traum von der „Disinflation“ platzt gerade

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Es ist schon interessant, was die Börsenpsychologie mit den Anlegern macht. Kaum steigen die Aktienkurse und schon laufen alle wie die Lemminge an die Aktienmärkte und kaufen, als gäbe es kein Morgen mehr.

Sogar Michael Wilson, der Star-Stratege von Morgan Stanley, der vor kurzen noch vor starken Kurseinbrüchen im März gewarnt hatte, hatte seine Meinung kurzzeitig geändert. 

Auch er ging noch Anfang der Woche von einer Rallye beim S&P 500 aus, wenn auch einer kurzfristigen, da sich sein bearishes Bild der Märkte nicht geändert hat. 

Jerome Powell hat die Märkte im Griff

Schuld an der Unbedarftheit der Anleger könnte kein Geringerer als US-Notenbank-Chef Jerome Powell sein, der noch auf einer Pressekonferenz Anfang Februar 2023 freudig verkündigte, dass ein „disinflationärer Prozess“, also eine spürbare Verringerung des Inflationstempos, begonnen habe. 

Diese Äußerung sorgte für Kurssprünge an den Aktienmärkten. Doch in Wahrheit haben sich die US-Inflationsdaten seitdem kaum bewegt. So ist die US-Inflationsrate zwar auf 6,4 % gesunken, aber mit lediglich 0,1 Prozentpunkten viel geringer gefallen, als erwartet! 

Bis zur Zielmarke von 2 % ist es also noch ein weiter Weg. Von „Disinflation“ kann augenblich keine Rede sein! Ganz im Gegenteil, wie Sie gleich sehen werden.

Die Bombe ist geplatzt: Noch höhere Zinsen, als erwartet!

Denn diese Woche platzte die Bombe: FED-Chef Jerome Powell wird die Zinsen angesichts der starken US-Wirtschaft und der noch hohen Inflationsrate noch stärker steigen lassen, als erwartet. 

Das hatte er am Dienstag in einer Rede vor dem Ausschuss für Banken, Wohnungsbau und städtische Angelegenheiten des US-Senats angekündigt. Jerome Powell äußerte sich sogar auffallend aggressiv. Er betonte, dass die Fed „bereit ist, das Tempo der Zinserhöhungen zu erhöhen“, um die Inflation wieder auf das 2 %-Ziel zu bringen. 

Als Grund für die weiter hohe Inflation in den USA führte der US-Notenbank-Chef die angespannte Lage am Arbeitsmarkt an. Er sagte: „Der Arbeitsmarkt muss sich etwas abschwächen, um die Inflation unter Kontrolle zu bringen.“ und weiter: „Die Gesamtdaten zum Arbeitsmarkt zeigen, dass dieser extrem angespannt ist und zur Inflation beiträgt.“

Auch die noch starken Wirtschaftszahlen erklärte er: „Was wir in der Wirtschaft sehen, sind vor allem Probleme in der Lieferkette und Blockaden. Wenn diese behoben sind, werden die Gewinnmargen der Unternehmen sinken.“

Und kommt zu dem Schluss: „Nichts an den Daten deutet darauf hin, dass wir zu sehr gestrafft haben; es deutet eher darauf hin, dass wir noch mehr Arbeit vor uns haben.“

Was bedeutet, dass Jerome Powell die Zinsen noch viel weiter anheben wird, als viele Anleger jemals erwartet hätten.

„Don’t fight the Fed!“

Eine alte Investmentregel lautet: „Don’t fight the Fed“ („Kämpfe niemals gegen die US-Notenbank“).  Sie besagt, dass Anleger nie gegen die US-Notenbank wetten sollten, weil sich das immer negativ auf die eigene Performance auswirkt.

Dass diese Börsenregel immer noch Bestand hat, zeigt die umgehende Reaktion der Aktienmärkte auf die letzten Aussagen des obersten Währungshüters: Nasdaq, Dow und sogar Dax brachen gleich nach Verkündung massiv ein. 

Fazit für Sie als Anleger: Machen Sie sich nichts vor! Die Zinsen werden weiter steigen! Damit ist die Abwärtsbewegung an den Aktienmärkten noch lange nicht vorbei, denn die Blase platzt gerade erst! Doch es gibt Hoffnung! Denn selbst in dieser Phase können Sie als Gewinner dastehen. Sie müssen nur die richtigen Investments auswählen!