GlaxoSmithKline-Aktie – mit Gürtelrose-Impfstoff auf Erfolgskurs

Inhaltsverzeichnis

Zu den Pharmakonzernen, die im ersten Quartal 2022 (Q1) besser als erwartet abgeschnitten haben, hat sich nun auch GlaxoSmithKline (GSK) eingereiht. Die Aktie reagiert mit kräftigen Kursgewinnen.

Starkes Umsatz- und Gewinnwachstum

Die Briten haben im Vergleich zum schwachen Vorjahresquartal bei Umsatz, Gewinn und Cash Flow enorm zugelegt. Um 43 % ist das Ergebnis je Aktie von GSK geklettert, von knapp 0,23 Pfund auf 0,33 Pfund. Die Schätzungen der Analysten, die mit durchschnittlich knapp 0,30 Pfund gerechnet hatten, wurden ebenfalls deutlich übertroffen.

Der Gewinn zog damit stärker an als der Umsatz, der sich „nur“ um 32 % auf 9,8 Milliarden Pfund verbessert hat. Firmenchefin Emma Walmsley führte das auch auf die „erhöhte Kostendisziplin“ im Konzern zurück.  Der Free Cash Flow stieg sogar um über 100 % auf 1,7 Milliarden Pfund. Da fällt es dem Pharmaunternehmen leicht, eine Quartalsdividende von 0,14 Pfund an die Aktionäre auszuschütten.

Hoffnung auf baldige Zulassung neuer Medikamente

Besonders viel zum kräftigen Wachstum beigetragen hat der Gürtelrose-Impfstoff Shingrix, der allein 698 Millionen Pfund Umsatz generierte. Shingrix ist seit 2018 auch in Deutschland zugelassen. Anlass zum Optimismus geben große Fortschritte bei Medikamenten und Impfstoffen, die sich noch in der Zulassung befinden. Das gilt vor allem für ein Medikament gegen Anämie bei chronischen Nierenerkrankungen, das jährlich zwischen 500 Millionen und einer Milliarde Pfund in die Kassen spülen soll. Es befindet sich in der Endphase des Zulassungsprozesses.

Consumer-Sparte mit Voltaren, Dr. Best und Co. soll abgespalten werden

Für das Gesamtjahr hat GlaxoSmithKline seine Prognose bestätigt. Erwartet werden ein Umsatzzuwachs um 5 % bis 7 % und eine Gewinnsteigerung um 12 % bis 14 %. In den nächsten Monaten ist die Abspaltung des Bereichs Consumer Healthcare mit bekannten Marken wie Voltaren, Dr. Best und Sensodyne geplant. In Q1 hat dieser Bereich  mit 2,6 Milliarden Pfund gut ein Viertel zum Gesamtumsatz von GSK beigetragen.

An der Börse wurden die Quartalszahlen sehr gut aufgenommen. Die Aktie hat in den Stunden nach der Bekanntgabe um 5 % auf rund 21,60 Euro zugelegt. Sie nähert sich damit dem Allzeithoch von 22,80 Euro aus dem Jahr 2015. Von den US-Analysten haben zwei die GSK-Aktie auf Strong Buy und drei auf Hold gestellt.