Gilead bietet 4,3 Mrd. $ für Cymabay Therapeutics

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Kräftig nach oben ging es zuletzt mit dem Kurs der Cymabay Therapeutics-Aktie. Nach Vorlage eines Übernahmeangebots des Rivalen Gilead schnellten die Papiere um mehr als 20% in die Höhe. Die Intention des Deals liegt auf der Hand: Der Bieter Gilead will mit der Übernahme des Medikamentenentwicklers Cymabay sein Portfolio auf dem Gebiet chronischer Lebererkrankungen deutlich ausbauen.

Gilead – Biopharma-Riese aus den USA

Gilead ist ein amerikanisches Biopharmazie-Unternehmen mit Sitz in Foster City, Kalifornien, das sich auf die Entwicklung und Produktion von Arzneimitteln spezialisiert hat. Gegründet wurde es im Jahre 1987 von Michael Riordan, einem Arzt, der zuvor bei der Gesundheitsbehörde der Vereinigten Staaten tätig war. Seit seiner Gründung hat sich das Unternehmen stark vergrößert und ist heute eines der größten biopharmazeutischen Unternehmen der Welt.

Das Geschäftsmodell von Gilead basiert auf der Entwicklung von Arzneimitteln gegen schwer zu behandelnde Krankheiten wie HIV, Hepatitis, Krebs und entzündliche Erkrankungen. Das Unternehmen hat sich dabei auf die Erforschung von antiviralen Therapien spezialisiert.

Im abgelaufenen Geschäftsjahr erzielte der Konzern mit Produktverkäufen einen Umsatz von 26,93 Milliarden Dollar. Unter dem Strich stand dabei ein Gewinn von 8,45 Milliarden Dollar in den Büchern des Unternehmens.

Übernahme soll Position bei Lebererkrankungen stärken

Nun verstärkt sich Gilead auf dem Gebiet der Lebererkrankungen und will Cymabay Therpeutics schlucken. Für den auf chronische Leberleiden fokussierten Konzern legt Gilead 4,3 Milliarden Dollar auf den Tisch. Je Cymabay-Aktie bietet Gilead 32,50 Dollar. Das entspricht einer Prämie von 27% auf den Schlusskurs vom 9. Februar.

Durch die geplante Übernahme erhält Gilead Zugriff auf ein experimentelles Medikament namens Seladelpar gegen primär biliäre Cholangitis (PBC). Dahinter verbirgt sich eine chronische Erkrankung, die durch eine toxische Ansammlung von Gallensäure in der Leber gekennzeichnet ist. An der seltenen Autoimmunerkrankung der Leber erkranken vor allem Frauen. In den USA sind laut Gilead gegenwärtig 130.000 Menschen davon betroffen.

CymaBay teilte am Montag mit, dass die US-Arzneimittelbehörde FDA (Food and Drug Administration) den Antrag für das Medikament Seladelpar angenommen hat und bis Mitte August über die Zulassung entscheiden wird.

Cymabay Therapeutics-Aktie nähert sich Übernahmepreis

Nach dem Kurssprung notierte die Cymabay-Aktie gestern Nachmittag mit 32,12 Dollar nur noch knapp unter dem Niveau des Übernahmeangebots (32,50 Dollar). Auf Sicht der letzten 12 Monate hat die Aktie 300% an Wert zugelegt. Gilead erwartet, dass Seladelpar, wenn es zugelassen wird, das Umsatzwachstum und nach 2025 auch den Gewinn pro Aktie steigern wird.

Analysten erwarten Spitzenumsätze von bis zu 2 Milliarden Dollar

Mit CymaBay investiert Gilead erneut in den Bereich der Lebererkrankungen, in dem das Unternehmen mit hochwirksamen Medikamenten gegen Hepatitis C große Erfolge erzielt hat. Die Analysten zeigen sich derweil optimistisch: Michael Yee von Jefferies prognostiziert Seladelpar-Umsätze, die in der Spitze zwischen 500 Millionen und 1 Milliarde Dollar liegen könnten. Das von Cantor Fitzgerald rechnet sogar mit einem noch höheren Spitzenumsatz von 2 Milliarden Dollar.