General Mills Aktie – langweilig, aber sehr solide

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Viele Investoren sehnen sich in unruhigen Zeiten wie diesen nach langweiligen Aktien, mit denen sie dennoch Geld verdienen können. General Mills ist eine solche.

Einer der weltweit größten Lebensmittelproduzenten

Das in Minneapolis (US-Bundesstaat Minnesota) im Jahr 1928 gegründete Unternehmen ist den meisten Nordamerikanern ein Begriff, bei uns in Deutschland eher unbekannt. Doch stopp: Zu den Tochtergesellschaften von General Mills zählt auch Häagen Dazs – also die mit dem Wahnsinns-, aber nicht ganz preiswerten Eis. Viele von uns haben diese Köstlichketen in zahlreichen, teils unglaublichen Sorten, in der Tiefkühltruhe. Und deshalb sind bestens für die Wintermonate gewappnet, sobald viele heimische Eisdielen bis zum nächsten Frühjahr geschlossen sind.

Das Unternehmen gilt als grundsolide, vielleicht auch ein wenig langweilig. Die Aktionäre wissen dies zu schätzen. Denn in den vergangenen zehn Jahren betrug die kumulierte Wertentwicklung knapp 110 Prozent. Immerhin.

Einen ordentlichen Durchhänger hatten die Anteilsscheine Ende des Jahres 2018 mit einem Kurs von umgerechnet 35 Euro. Danach ging es – recht steil – mit dem Kurs bergauf. Die Aktie notiert derzeit bei 65 Euro und damit nur knapp entfernt vom historischen Höchstkurs bei 71 Euro, den sie Mitte Mai erreichte.

Bilanz für das erste Quartal war okay

General Mills hat ein recht ungewöhnliches Geschäftsjahr. Dieses endet zum 30. November. Das erste Quartal des laufenden Geschäftsjahres war somit am 28. Februar 2022 vorbei. In jenen drei Monaten betrugen die Umsatzerlöse 4,54 Milliarden US-Dollar. Genau so viel hatten Analysten zuvor geschätzt.

Das Ergebnis je Aktie kletterte geringfügig auf 0,84 Dollar – nach 0,82 Dollar im Vergleichszeitraum. Hier hatten Analysten im Konsens 0,783 Dollar Gewinn je Aktie deutlich weniger geschätzt.

Welche Strategie verfolgt der Vorstand?

Das Unternehmen will sich stärker als bisher auf den Geschäftsbereich Tiernahrung konzentrieren. Um das zu erreichen, bedarf es einer Portfoliobereinigung, die der Vorstand bereits in Angriff genommen hat. Mit Helpers sowie Suddenly Salad ist die Veräußerung zweier Marken bereits unter Dach und Fach, wie zu hören war. Käufer ist die Eagly Family Foods Group, die rund 610 Millionen US-Dollar zahlt.

Die Konzentration auf den Markt für Tiernahrung macht sich wohl bezahlt. Denn dieser Bereich legte in den ersten drei Monaten des Geschäftsjahres immerhin 30 Prozent im Vergleich zum Vorjahresquartal zu.

Überdies versucht das Unternehmen die Erschließung des Marktes veganer Alternativprodukte. Momentan im Angebot ein Frischkäse, weitere vegane Angebote sollen und werden folgen. Das Management ist also davon überzeugt, dass die Strategie „spitz statt breit“ längerfristig die profitabelste sein wird.

General Mills Aktie jetzt kaufen?

Für langfristig orientierte Investoren, die Risiken eher abgeneigt sind, dürfte die Aktie von General Mills ein Kauf sein. Schließlich müssen es nicht immer heiße Reifen sein, in die man investiert, weil sie den schnellen Euro respektive den flotten Dollar versprechen. Dieser Schuss kann, wie viele Anleger wissen, auch ganz schnell nach hinten los gehen.