Finanzinvestoren erhöhen Offerte für Macy’s
Deutlich nach oben ging es zuletzt mit der Aktie der US-Kaufhauskette Macys. Derweil setzt sich der Übernahmekrimi fort. War die Investorengruppe Arkhouse und Brigade Capital bislang mit ihrem Übernahmeangebot für die traditionsreiche US-Kaufhauskette abgeblitzt, so legen die Kaufinteressenten nun beim Preis noch einmal nach.
Macy’s: Traditions-Kaufhauskette in den USA
Bevor wir zu den Details des aufgebesserten Übernahmeangebots kommen, möchte ich Ihnen das Objekt der Begierde erst einmal näher vorstellen: Macy’s ist einer der führenden Betreiber von Kaufhausketten. Die Gesellschaft besitzt rund 670 Stores in 45 US-Staaten, Guam und Puerto Rico. Des Weiteren betreibt das Unternehmen in 12 US-Bundesstaaten rund 40 Stores unter dem Markennamen Bloomingdale’s.
Die Kaufhäuser bieten ein umfangreiches Warensortiment bestehend aus Damen-, Herren- und Kinderbekleidung, Accessoires, Kosmetikartikeln, Möbeln, Heimtextilien und anderen Konsumgütern. Die Filialen befinden sich in der Regel in innerstädtischen Lagen, variieren jedoch in der Größe, in ihrem Erscheinungsbild und mit der Zusammenstellung der angebotenen Waren. Neben den Geschäften können Kunden die offerierten Artikel auch über Kataloge und über das Internet kaufen.
Über die Grenzen der USA hinaus ist der Konzern auch als Veranstalter der Parade mit riesigen Ballons in New York zum Thanksgiving-Feiertag Ende November bekannt.
Ursprungsangebot trifft auf taube Ohren
Ende letzten Jahres boten die Bieter Arkhouse und Brigade 21 Dollar je Macy’s-Aktie und blitzten damit ab. Als Argument wurde herangeführt, dass die Interessenten angeblich keinen „Nachweis für einen tragfähigen Finanzierungsplan“ erbringen konnten. Nun stocken die beiden Bieter auf: Statt der ursprünglichen 5,8 Milliarden Dollar sollen für den Macy’s-Kauf nun 6,6 Milliarden Dollar den Besitzer wechseln. Je Aktie schrauben Arkhouse und Brigade das Angebot um 3 Dollar auf 24 Dollar nach oben. Das neue Angebot liegt 33% über dem Schlusskurs vom vergangenen Freitag.
Im Fokus von Arkhouse und Brigade dürfte laut Analysten vor allem das Immobilienportfolio von Macy’s mit lukrativen Standorten wie der Flaggschiff-Filiale am New Yorker Herald Square stehen.
Finanzierung ist gesichert
Zudem legte die Investorengruppe nach und versucht Zweifel über die Finanzierbarkeit des Deals zu zerstreuen: So legten die Bieterinteressenten offen, dass Fortress Investment Group LLC und One Investment Management US als Eigenkapitalpartner für die geplante Transaktion angedacht seien.
Macy‘ unter Druck
Im vergangenen vierten Quartal stockte es bei Macy’s im Getriebe. Der Umsatz reduzierte sich um 1,7% auf 8,12 Milliarden Dollar. Die Online-Verkäufe schwächten sich sogar um 4% ab. Gleichzeitig sackte das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen deutlich um 82% auf 156 Millionen Dollar ab.
Schließung unproduktiver Filialen geplant
Unterdessen hat Firmenboss Tony Spring am 28. Februar die neue strategische Initiative des Unternehmens vorgestellt. Demnach ist die Schließung von 150 „unproduktiven“ Filialen, die Modernisierung des gesamten Geschäftsbetriebs und die Stärkung des Namens Macy’s geplant. So will Macy’s wieder auf den Wachstumspfad zurückkehren.
Für das Geschäftsjahr 2024 erwartet der Konzern einen Umsatz von 22,2 bis 22,9 Milliarden Dollar und einen Gewinn je Aktie von 2,45 bis 2,85 Dollar.
Aktie noch deutlich unter Übernahmepreis
Trotz des Kurssprungs notierte die Macy’s-Aktie gestern Abend mit 20,41 Dollar noch ein gutes Stück unter dem gebotenen Preis von 24 Dollar je Aktie. Ob das neue Angebot bei den Anteilseignern auf Gegenliebe stößt, werden die nächsten Tage zeigen.