Meta wächst wieder zweistellig – Aktie legt zu

Inhaltsverzeichnis

Am Mittwochabend nach US-Börsenschluss hat Facebook-Mutterkonzern Meta seine Zahlen zum zurückliegenden Quartal vorgestellt. Wie zuvor bereits Alphabet und Microsoft konnte auch der dritte US-Tech-Riese mit seiner Bilanz überzeugen – und die Erwartungen von Anlegern und Analysten klar übertreffen.

Zurück zum zweistelligen Umsatzwachstum

Im Zeitraum von April bis Ende Juni erzielte Meta einen Gewinn je Aktie von 2,98 US-Dollar nach 2,46 Dollar im Vergleichsquartal des Vorjahres. Analysten hatten zwar mit einer Steigerung gerechnet, dem Unternehmen aber lediglich 2,91 Dollar Gewinn je Aktie zugetraut. Der Nettogewinn kletterte im Vergleich zum Vorjahresquartal um 16 Prozent auf 7,8 Milliarden Dollar.

Der Umsatz legte im zurückliegenden Quartal im Jahresvergleich um 11 Prozent zu auf 32 Milliarden Dollar. Analysten hatten hier im Schnitt lediglich mit 31,1 Milliarden Dollar gerechnet. Aus Sicht von Meta-Chef Mark Zuckerberg besonders erfreulich: Sein Konzern kann endlich wieder ein zweistelliges Umsatzwachstum vermelden. Was Anleger von dem Unternehmen in der Vergangenheit durchaus gewohnt waren, war zuletzt ins Stocken geraten. Noch im Auftaktquartal hatte das Plus bei lediglich 3 Prozent gelegen.

Anleger feiern Q2-Bilanz: Meta Aktie nachbörslich im Plus

Nach Einschätzung von Meta-Finanzvorständin Susan Li ist das Q2-Ergebnis zudem kein einmaliges Strohfeuer, sondern erst der Anfang einer nachhaltigen Erholungsphase. Für das laufende 3. Quartal erwartet das Unternehmen ein Umsatzwachstum gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 15 bis 24 Prozent. Konkret sollen sich die Umsätze in einer Spanne zwischen 32 und 34,5 Milliarden Dollar bewegen.

Anleger feierten die Bilanz: Die Meta Aktie legte nachbörslich um mehr als 5 Prozent zu. Seit Beginn des Jahres hat sich der Kurs bereits verdoppelt. Allerdings war im vergangenen Jahr ein dramatischer Tiefflug vorausgegangen. Aktien im Allgemeinen und Technologiewerte im Speziellen standen monatelang auf der Abschussliste der Anleger. Ein schwieriges Werbeumfeld und zunehmende Konkurrenz machten Meta darüber hinaus wirtschaftlich zu schaffen.

Das Unternehmen reagierte – wie zahlreiche andere Tech-Konzerne im Silicon Valley – mit Massenentlassungen. Seit dem vergangenen Herbst haben mehr als 15.000 Beschäftigte das Unternehmen verlassen.

Zuckerbergs neuester Coup heißt „Threads“

Dass man auch in kleineren Teams und mit schlankeren Strukturen effizient arbeiten kann, hat laut Aussagen von Zuckerberg ausgerechnet der neueste Coup unter Beweis gestellt: Threads. Der Kurznachrichtendienst ging erst kürzlich an den Start und ist als direkte Konkurrenz zu Twitter – das bald nur noch „X“ heißen soll – konzipiert.

Innerhalb kürzester Zeit registrierten sich 100 Millionen Nutzer bei Threads. Ob sie aus reiner Neugier einen Blick auf die neue App werfen oder tatsächlich langfristig von Twitter zu Threads abwandern, bleibt abzuwarten. Die täglichen Nutzerzahlen gingen nach dem Hype der ersten Tage wieder merklich zurück. Dennoch hat Threads nach Einschätzung von Branchenkennern das Potenzial, Twitter ernsthaft gefährlich zu werden.

Twitter geht unter Musk vor die Hunde

Das gilt umso mehr, als Twitter-Besitzer Elon Musk seit seiner Übernahme im vergangenen Oktober alles tut, um das Unternehmen gegen die Wand zu fahren: Weniger Moderation von problematischen Inhalten, mehr Abo- und Bezahlmodelle, Begrenzung lesbarer Beiträge pro Tag für nicht-zahlende Nutzer und dergleichen mehr hat in den vergangenen Monaten für Schlagzeilen in den Medien, Unmut bei den Twitter-Nutzern und massenhaftes Abwandern von Werbekunden geführt.

Meta hingegen schafft es immer besser, sich gegen aufstrebende Konkurrenten zu wappnen. Erst vor einigen Monaten wurde mit Reels ein Konkurrenzprodukt zu Tiktok eingeführt und in Facebook und Instagram implementiert. Die Resonanz ist gewaltig, Zuckerberg sieht sich bestätigt.

Metaversum macht weiter Milliardenverluste

Je besser das klassische Geschäft läuft, umso mehr finanzielle Spielräume bleiben für strategische, aber teils riskant erscheinende Investitionen, etwa in die Bereiche Künstliche Intelligenz und Virtuelle Realität.

Die Entwicklung des „Metaversums“ verschlingt weiterhin Unsummen: Die entsprechende Konzernsparte „Reality Labs“ verbuchte im abgelaufenen Quartal einen Umsatz von 276 Millionen Dollar – und einen Betriebsverlust von 3,7 Milliarden Dollar.