Eli Lilly: Trendfortsetzung – Rekordgewinn & Abnehm-Boom

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Der US-Pharmagigant konnte im 3. Quartal die Erwartungen von Analysten übertreffen. Konzernchef David Ricks hob daher zur Zahlenvorlage ein weiteres Mal die Ziele für das Jahr an.

Überzeugendes drittes Quartal

Beim Umsatz will Eli Lilly jetzt 63 bis 63,5 Milliarden US-Dollar erreichen. Bereits im Sommer wurde die Prognose auf 60 bis 62 Milliarden US-Dollar erhöht. Im 3. Quartal steigerte Lilly den Umsatz im Jahresvergleich um mehr als die Hälfte auf 17,6 Milliarden US-Dollar. Dabei zogen die Verkäufe von Mounjaro auf das Doppelte des Vorjahreswertes und der Zepbound-Umsatz auf fast das Dreifache an. Zusammen steuerten die beiden Medikamente mehr als 10 Milliarden US-Dollar zum Gesamtumsatz bei und toppten damit die Erwartungen am Markt. Unter dem Strich schnellte Eli Lillys Gewinn auf fast 5,6 Milliarden US-Dollar nach oben. Im Vorjahr betrug dieser knapp 1 Milliarde US-Dollar. Der bereinigte Gewinn je Aktie stieg von 1,18 auf 7,02 US-Dollar und soll jetzt im Gesamtjahr 23 bis 23,70 US-Dollar erreichen – nach 5,32 US-Dollar 2024.

Zur Abnehmspritze kommt die Abnehmpille

In Europa baut der US-Pharmariese gerade seine Kapazitäten aus. In den Niederlanden soll um 3 Milliarden US-Dollar ein neues Werk für Orforglipron und andere orale Medikamente mit 500 Mitarbeitern entstehen. Weiters ist das Alzheimer-Medikament Donanemab (Handelsname Kisunla) ab sofort in Deutschland verfügbar. CEO Dave Ricks nennt die Abnehmpille „GLP-1 für alle“. Orforglipron hat das Potenzial, den weltweiten Zugang zu wirksamen Therapien gegen Übergewicht zu revolutionieren. Die Produktion von Milliarden Dosen der Abnehmpille bereits vor ihrer Zulassung unterstreicht, wie stark Eli Lilly die globale Nachfrage einschätzt.

Vorsprung gegenüber dem dänischen Wettbewerber

Gegenüber dem dänischen Wettbewerber Novo Nordisk haben die Amerikaner bei den Gewichtssenkern inzwischen die Nase deutlich vorn. Eigenen Angaben zufolge dominiert Eli Lilly mittlerweile 58 % des Marktes. Die Dänen waren mit ihren Blockbustern Ozempic und Wegovy ursprünglich Pionier in diesem Bereich. Mittlerweile geraten sie aber durch Lillys Medikamente sowie von Apotheken hergestellte Kopien immer mehr ins Hintertreffen. Die Amerikaner bekräftigen ihren Zeitplan für ihr Präparat Orforglipron – hier soll der Antrag bis Jahresende gestellt werden. Die Tablette hatte sich laut Angaben von Eli Lilly in einer Vergleichsstudie im September dem oral eingenommenen Wirkstoff Semaglutid von Novo Nordisk überlegen gezeigt.

Eli Lilly im Wochenchart – ISIN: US5324571083, Quelle: https://www.aktienscreener.com

Bewertung und charttechnischer Blick

Das hohe KGV 2025e von 38,7 reflektiert die extremen Wachstumserwartungen. In den letzten Jahren ist die Aktie von Eli Lilly stark gestiegen. Die meiste Zeit ging es über der blauen 40-Wochenlinie nach oben. Die orange Abwärtstrendlinie, welche seit der Korrektur Mitte 2024 die Kurse nach oben begrenzte, wurde gerade überwunden. Die Bullen haben damit den Angriff auf das Allzeithoch bei 972 USD eingeläutet.

Fazit

Eli Lilly ist fundamental topfit, angetrieben durch eine starke Produktpalette bei den Diabetes- und Abnehm-Medikamenten in einem der explosivsten Märkte der Pharmabranche. Die Charttechnik spiegelt dies wider: Die Aktie befindet sich in einem starken Aufwärtstrend und hat durch die Q3-Zahlen einen neuen Schub erhalten.