Eli Lilly sagt Alzheimer den Kampf an

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Die Aktie von Eli Lilly zählte in den vergangenen Jahren zu den erfolgreichsten Pharmatiteln. Neben der ausgezeichneten Geschäftsentwicklung liegt dies auch an einem Medikament in der Forschungspipeline, das endlich den erhoffen Durchbruch im Kampf gegen Alzheimer bringen soll.

Unternehmensportrait

Der US-Pharmakonzern Eli Lilly and Company wurde bereits im Jahr 1876 gegründet und zählt heute mit einem Jahresumsatz von 30 Mrd. US-Dollar zu den größten Pharmakonzernen der Welt. Das US-Unternehmen beschäftigt 33.000 Mitarbeiter und produziert seine Medikamente in 13 Ländern. Die breite Produktpalette des Konzerns aus Indianapolis umfasst u.a. Antidepressiva, Insulin, Krebs-Medikamente, Potenzmittel und Blutdrucksenker.

Wachstumstreiber waren in den vergangenen Jahren vor allem die Diabetes-Medikamente. Aus diesem Bereich kommt auch die „Abnehmspritze“ Mounjaro. Eigentlich als Diabetes-Medikament entwickelt, feiert diese große Erfolge bei der Behandlung von Übergewicht, in dem es die Verdauung verlangsamt und bereits bei kleinen Nahrungsportionen ein Sättigungsgefühl erzeugt.

Alzheimer-Medikament könnte den nächsten Schub bringen

Für die Zukunft ruhen die Hoffnungen des Unternehmens neben der Diabetes-Sparte vor allem im Kampf gegen Alzheimer. Mit dem Wirkstoff Donanemab hat Eli Lilly einen experimentellen Antikörper in der dritten Phase der klinischen Studien, der bislang überzeugende Ergebnisse abgeliefert hat.

Donanemab zeigte in früheren Studien sehr gute Ergebnisse bei der Verlangsamung der durch Alzheimer verursachten Abnahme der kognitiven Leistung. Die US-Gesundheitsbehörde hat Donanemab den Status eines Therapiedurchbruchs zur Behandlung der Alzheimer-Krankheit verliehen. Durch diese Einstufung kommt der Wirkstoff in den Vorteil eines beschleunigten Zulassungsprozesses.

Kooperation mit Roche bei Früherkennung von Alzheimer

Im vergangenen Monat vereinbarten Eli Lilly und der Schweizer Pharmagigant Roche zudem eine Zusammenarbeit im Kampf gegen Alzheimer. Beide Unternehmen wollen gemeinsam an der Entwicklung eines Bluttests forschen, der eine frühere Diagnose der Alzheimer-Krankheit ermöglichen soll. Derzeit erhalten bis zu drei Viertel der Menschen, die mit den Symptomen der Alzheimer-Krankheit leben, keine Diagnose.

Bei Zulassung von Donanemab winken Milliardenumsätze

Die Alzheimer-Krankheit wurde Anfang des 20. Jahrhunderts vom deutscher Psychiater Alois Alzheimer entdeckt. Seitdem hat sich Erkrankung von einem Randphänomen zu einem weltweiten Gesellschaftsproblem entwickelt. Aufgrund des demografischen Wandels (Alterung der Bevölkerung) soll sich Prognosen zufolge die Anzahl der Betroffenen bis zum Jahr 2050 auf über 115 Mio. mehr als verdoppeln.

Das Marktpotenzial für ein wirksames Medikament gegen Alzheimer wird auf 20 Mrd. US-Dollar jährlich geschätzt. Donanemab könnte sich bei einer Zulassung ein großes Stück vom Kuchen sichern. Aus diesem Grund ist die Aktie von Eli Lilly in den vergangenen Jahren glänzend gelaufen.

Sollte es Eli Lilly gelingen, Donanemab zur Marktreife zu bringen, dürfte der Kurs noch ein ganzes Stück weiter steigen. Gleichzeitig ist es aber auch ein Risikofaktor, falls Donanemab – wider Erwarten – doch nicht so leicht durch die Zulassung kommt.