Einstiegskurse beim KI-Profiteur Broadcom?
Der Chiphersteller Broadcom hat sich neben Nvidia zu einem der maßgeblichen Protagonisten des KI-Booms entwickelt. Deshalb standen die Quartalsergebnisse am Donnerstag besonders im Fokus.
Obwohl der Chiphersteller Top-Zahlen vorgelegt hat und insbesondere im KI-Segment rasant wächst, hat die Aktie deutlich an Boden verloren. Für Sie als Anleger könnte sich der Rückgang als Einstiegsgelegenheit erweisen.
Broadcom: führender Hersteller von Kommunikationschips
Falls Sie Broadcom nicht kennen sollten, möchte ich Ihnen das Unternehmen zunächst nochmals kurz vorstellen. Der US-Konzern entstand im Jahr 2016 durch den Zusammenschluss von Broadcom und Avago Technologies, der 2009 ausgegliederten Chip-Sparte von Hewlett-Packard.
Broadcom ist eine große Nummer im Halbleitersektor. Der Hersteller von Kommunikationschips produziert hochintegrierte Chips für jede Art von Breitbandkommunikation, unter anderem für Smartphones, Rechenzentren oder Netzwerkinfrastrukturen. Durch die Übernahme von VMWare hat sich der Konzern auch als Anbieter von Hard- und Softwarelösungen für Cloud, Virtualisierung und Unternehmens-IT positioniert und spielt damit eine zentrale Rolle im KI-Zeitalter.
KI-Segment wächst weiter rasant, aber …
Vor wenigen Tagen legte Broadcom aktuelle Zahlen vor und konnte damit eine imposante Serie fortsetzen. Seit mehr als fünf Jahren hat der Konzern die Umsatz- und Gewinnerwartungen in jedem Quartal übertroffen. So auch diesmal. Im Schlussquartal des Geschäftsjahres 2024/2025 (bis Ende Oktober) stieg der Umsatz um 28% auf 18,02 Mrd. Dollar. Der Nettogewinn explodierte um 98% auf 8,52 Mrd. Dollar oder 1,95 Dollar je Aktie.
Analysten hatten lediglich mit Erlösen von 17,5 Mrd. Dollar und einem Ergebnis von 1,87 Dollar je Aktie gerechnet. Auch der Ausblick fiel überzeugend aus. Für das laufende erste Quartal stellt Broadcom einen Umsatz von 19,1 Mrd. Dollar (+28%) und eine EBITDA-Marge von 67% in Aussicht.
Allein im Bereich künstliche Intelligenz hat Broadcom schon jetzt Aufträge von 73 Mrd. Dollar in den Büchern, die in den nächsten 18 Monaten abgearbeitet werden sollen. Und es soll noch mehr dazukommen. Zum Vergleich: Im zurückliegenden Geschäftsjahr 2024/2025 erzielte der Konzern insgesamt Erlöse von knapp 64 Mrd. Dollar.
Was den Anlegern missfiel: Das rasante Wachstum wird wohl erst mal die Margen ein wenig drücken. Zudem wird die Kooperation mit dem ChatGPT-Betreiber OpenAI voraussichtlich noch nicht 2026, sondern erst 2027 und 2028 nennenswerte Erlöse einbringen.

Quelle: www.aktienscreener.com
Trotz Korrektur ist der Aufwärtstrend ungebrochen
Obwohl die Nachfrage nach KI-Produkten weiterhin gigantisch ist, war es das gleiche Spiel wie bei Nvidia vor wenigen Wochen. Nachdem der Kurs im nachbörslichen Handel zunächst zulegen konnte, drückten die Anleger auf den Verkaufsknopf. Der Aktienkurs rutschte am Freitag um 11% ab und gab gestern weiter nach.
Der Aufwärtstrend ist trotz der Korrektur nicht in Gefahr. An den guten Perspektiven hat sich nichts geändert. Daher könnte sich der Kursrückgang als gute Einstiegsgelegenheit erweisen. Die Chancen stehen gut, dass die Broadcom-Aktie ihren dynamischen Aufwärtstrend schon bald wieder aufnehmen kann.