Deere schlägt Analystenerwartungen deutlich

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Die Preise von zahlreichen Agrarrohstoffen haben sich in den letzten Quartalen deutlich verteuert. Grund ist nicht nur die hohe Nachfrage aus China, sondern auch tatsächliche oder sich anbahnende Ernteausfälle in einigen Anbauregionen. Das wirkt sich auf die Investitionsausgaben in der Landwirtschaft aus. Hiervon wiederum profitiert der Landmaschinenhersteller Deere, wie die am Freitag präsentierten Geschäftszahlen eindrucksvoll zeigen.

Deere: Traditionsunternehmen mit 184-jähriger Firmengeschichte

Deere ist ein Land-, Forst- und Baumaschinenhersteller aus den USA mit Sitz in Molaine, Illinois. Das Unternehmen wurde durch John Deere bereits im Jahr 1837 gegründet und geht auf die Erfindung eines Stahlpfluges und eines neuen Polier- und Schärfeverfahrens zurück.

Inzwischen beschäftigt der Konzern weltweit rund 69.600 Mitarbeiter. Das Unternehmen produziert seine Maschinen in 23 Fabriken in Nordamerika und 47 Fabriken im Rest der Welt.

Die weltweite Nummer Eins bei Landwirtschaftsgeräten

Deere ist ein führender Hersteller von Land-, Forst- und Baumaschinen. Dabei vertreibt der Konzern ein komplettes Sortiment an landwirtschaftlichen Geräten (z.B. Traktoren, Mähdrescher), eine Vielzahl von Geräten für den gewerblichen und privaten Gebrauch (z.B. Rasenmäher) sowie eine breite Palette von Geräten für den Bau, den Straßenbau (z.B. Bagger) und die Forstwirtschaft (z.B. Vollernter).

Im Bereich Finanzdienstleistungen bietet Deer seinen Kunden Lösungen zur Finanzierung der Produkte an. Deere ist weiterhin mit der Beschaffung und Belieferung seiner Kunden mit Ersatzteilen für firmeneigene Produkte beschäftigt und bietet im Zuge dessen auch technische Unterstützung für seine Kunden an.

Hohe Getreidepreise sorgen für Nachfrageschub…

Die steigenden Preise für Mais, Weizen und Sojabohnen in den letzten zwei bis drei Jahren haben die landwirtschaftlichen Einkommen angekurbelt und den Landwirten geholfen, alternde Maschinen – von Traktoren bis hin zu Mähdreschern – zu ersetzen. Ein Blick auf das Zahlenwerk zeigt ein dynamisches Wachstum.

….und beflügeln die Geschäfte von Deere

Im abgelaufenen zweiten Quartal (endet am 30. April) kletterten die Umsätze von Deere um 30% auf 17,39 Milliarden Dollar. Damit wurden die Analystenschätzungen um 2,52 Milliarden Dollar übertroffen.

Lassen Sie uns einen Blick auf die einzelnen Geschäftsbereiche werfen: Der Umsatz von Deere mit großen und einigen mittelgroßen Maschinen stieg im Berichtsquartal um 53% auf 7,82 Milliarden Dollar, während der Umsatz mit kleineren Landmaschinen und Rasenmaschinen um 16% auf 4,14 Milliarden Dollar zunahm. Im Segment mit Bau- und Forstmaschinen kletterten die Umsätze auf 4,11 Milliarden Dollar (+23%).  

Um die steigende Inflation auszugleichen, erhöhte Deere die Preise im Berichtsquartal und konnte so seine Gewinnspannen erhöhen. Der Nettogewinn erhöhte sich unterdessen auf 2,86 Milliarden Dollar beziehungsweise 9,65 Dollar je Aktie. Das lag nicht nur 42% über dem Vorjahresniveau, sondern auch signifikant über den Schätzungen der Analysten. Diese hatten im Vorfeld lediglich mit einem Gewinn von 8,64 Dollar je Aktie gerechnet.

Boom hält weiter an – Prognosen nach oben revidiert

Geht es nach Deere-Firmenboss John C. May, dann dürfte die hohe Wachstumsdynamik weiter anhalten. Für das Geschäftsjahr 2023 stellt May einen Jahresgewinn von 9,25 bis 9,5 Milliarden Dollar in Aussicht. Damit handelt die Aktie derzeit bei einem Börsenwert von rund 107 Milliarden Dollar mit dem 11-Fachen der erwarteten Gewinne.

Nicht zu viel, wenn es nach den Analysten geht. Das durchschnittliche Kursziel der Analysten liegt derzeit bei 467,30 Dollar (Quelle: Marketwatch.com) und impliziert damit deutliches Kurspotenzial (Schlusskurs vom 19.05.2023: 363 Dollar).