Berkshire Hathaway: Milliardenverlust und trotzdem hohes Kurspotenzial?

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Wahlweise wird als Guru, Investmentlegende oder das Orakel von Omaha bezeichnet. Wenn sich Warren Buffett, der Gründer der Beteiligungsgesellschaft Berkshire Hathaway zu Wort meldet, hört die Wall Street genau hin. Trotz seines Alters von 92 Jahren ist er als Investor noch immer aktiv. Jetzt hat seine Holding einen Milliardenverlust gemeldet. Doch das Analysten-Votum ist überraschend eindeutig.

Hohe Buchverluste im Portfolio

Rein operativ lief das Geschäft für Berkshire dritten Quartal ganz ordentlich. Der operative Gewinn verbesserte sich um 20% auf 7,8 Mrd. US$. Vor allem durch Apple (Lieferkettenprobleme), aber auch einige Versicherungsaktien (Hurrikanschäden) hat das Portfolio hohe Buchverluste einstecken müssen und einen Nettoverlust von 2,7 Mrd. US$ erzielt. Im Vorjahresquartal lag der Nettogewinn noch bei über 10 Mrd. US$. Doch die Warren-Buffett-Aktie hat sich gegen Trend gut behauptet.

Die Warren-Buffett-Aktie hat sich in stürmischen Zeit bewährt

Berkshire wird vor allem von Anleger gesucht, die weniger auf wachstumsstarke Technologie Wert legen, dafür aber mehr auf Substanz, auf Value-Aktie. In der Vergangenheit hat sich eine einfache Faustregel herausgestellt: „In guten Zeiten schneidet Berkshire in etwa so gut ab wie der S&P 500, vielleicht sogar etwas schlechter. In stürmischen Zeiten dagegen performt sie besser“, sagt Whitney Tilson, Gründer des Analysehauses Empire Research. Das können Sie auch am Chart sehen. Die Berkshire-Aktie hat per saldo seit Anfang 2022 nur -5% verloren, der marktbreite S&P 500 aber -20%.

Beteiligungs-Holding weiter im 5-jährigen Aufwärtstrend

Wie Sie an diesem Chart sehen, ist die Krise auch an Warren Buffett‘s Beteiligungs-Holding Berkshire Hathaway nicht vorbeigegangen. Seit dem April-Hoch hat sie rund -20% verloren. Auf Sicht von 5 Jahren ist der Aufwärtstrend aber einwandfrei intakt.

Ich bin überhaupt kein Freund davon, die Portfolios großer Investoren einfach nachzubilden. Denn das hält einen davon ab, sich über seine eigene Anlagestrategie Gedanken zu machen. Vor allem vor den Hintergrund, dass sich jeder Anleger in einer anderen beruflichen und familiären Situation befindet.

Analysten sehen maximales Kurspotenzial von 21%

Fazit: Eine Alternative zu einem Korb an Einzelaktien ist, direkt in die Aktie von Berkshire Hathaway zu investieren. Sie mit 432.000 US$ als teuerste Aktie der Welt, was aber nichts über die Bewertung aussagt. Denn auf Basis der Gewinnschätzung für 2023 liegt das KGV 18,1, deutlich unter dem KGV der letzten Jahre. Entsprechend sehen die Analysten mehrheitlich auch weiteres Kurspotenzial. Laut Wall Street Journal stufen 2 von 7 Analysten die Aktie Berkshire Hathaway weiterhin als Kauf, 5 wollen Halten und kein Analyst hält einen Verkauf für erforderlich. Das durchschnittliche Analysten-Kursziel liegt bei 495.000 US$, das höchste sogar bei 542.728 US$. Damit kommen Sie auf ein maximales Kurspotenzial von 21%.