Berkshire Hathaway: Das ist Warren Buffetts Nachfolger
Erst vor gut zwei Wochen habe ich an dieser Stelle über Berkshire Hathaway geschrieben. Aus aktuellem Anlass greife ich das Thema heute nochmals auf. Der Grund dafür sind die Entwicklungen auf der Hauptversammlung am vergangenen Wochenende im Omaha im US-Bundesstaat Nebraska.
Warren Buffett verabschiedet sich nach 60 Jahren an der Spitze seiner Beteiligungsgesellschaft zum Jahresende in den Ruhestand. Oder will die Börsenlegende, die im August 95 Jahre alt wird, womöglich doch noch mal etwas anderes machen?!
Eine Legende nimmt Abschied
Aber Spaß beiseite. Am Samstag kündigte Warren Buffett an, er werde sich zum Jahresende nach sechs Jahrzehnten aus dem Tagesgeschäft verabschieden. Auch wenn man angesichts seines fortgeschrittenen Alters damit natürlich rechnen musste, war das für viele Anleger und Aktionäre ein kleiner Schock. Schließlich hat die Börsenlegende viele Aktionäre zu Millionären gemacht.
Wer Ende der 1960er-Jahre für nur 1.000 Dollar bei Buffetts Beteiligungsgesellschaft eingestiegen ist, verfügt heute über Anteile im Wert von rund 18 Mio. Dollar. Im Schnitt ist der Buchwert von Warren Buffetts Beteiligungen um annähernd 20% pro Jahr gestiegen. Und das über einen Zeitraum von mehr als einem halben Jahrhundert. Eine sensationelle Leistung! Der S&P 500 kommt inklusive der Dividenden nur auf eine Rendite von knapp 10%.
Die Nachfolge Buffetts ist geregelt
Angesichts des nahenden Rückzugs von Buffett drängt sich die Frage auf: Wie geht es jetzt weiter? Eines sollte man sich dabei klarmachen: Auch wenn von außen vielleicht der Eindruck entstehen kann, ist Berkshire Hathaway keine „One Man Show“. Vielmehr hat Buffett ein Team von Managern hinter sich, die selbst wie Unternehmer agieren – mit Freiheit, Verantwortung und eigenen Anteilen an der Gesellschaft.
Die Frage, wer an der Spitze steht, dürfte daher nicht so entscheidend sein, wie man das vermuten würde. Zudem gibt es keinen Zweifel daran, dass Warren Buffett den Übergang sauber vorbereitet hat. Die Führung der Beteiligungsgesellschaft übernimmt künftig Greg Abel. Der 62-Jährige ist bereits seit 2018 als Vizevorsitzender für das operative Geschäft außerhalb der Versicherungssparte verantwortlich.
Abel wird künftig die Geschicke von Berkshire leiten und darüber bestimmen, was mit den gigantischen Barmitteln von derzeit 348 Mrd. Dollar passieren wird. Beobachter spekulieren darauf, dass Berkshire unter der Führung Abels künftig vielleicht auch Dividenden an die Aktionäre ausschütten könnte. Warren Buffett hatte dies stets abgelehnt.

Quelle: www.aktienscreener.com
Aufwärtstrend sollte sich auch nach Buffetts Rückzug fortsetzen
Zweifellos ist Buffetts Abschied allein schon aufgrund seines Charismas ein Verlust. Ich bin mir dennoch sicher, dass seine Nachfolge gut geregelt ist. Und auch die frühzeitige Ankündigung seines Abschieds ist ein cleverer Schachzug. So haben die Anleger genügend Zeit, sich in Ruhe auf den Wechsel vorzubereiten.
Die Berkshire-Aktie reagierte nach dem Wochenende mit einem Minus von 5% auf die Nachricht, notiert aber nach wie vor auf Tuchfühlung zu ihrem Rekordhoch. Ich sehe gute Chancen, dass sich der seit Jahrzehnten andauernde stetige Aufwärtstrend auch nach Buffetts Rückzug fortsetzen kann.