US-Dollar schwächelt: Was Sie jetzt als Anleger tun sollten

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Auch wenn die Aktienkurse nicht mehr auf jede Aussage des US-Präsidenten Donald Trump sofort mit Verlusten reagieren, ist eines doch gewiss: Der US-Präsident beeinflusst das Geschehen an den Finanzmärkten enorm. Der Streit zwischen Trump und Elon Musk hat zum Beispiel gestern den Kurs der Tesla-Aktie zweistellig nach unten gedrückt.

Ein Aspekt der neuen „Chaos-Politik“ findet in den Medien allerdings selten Beachtung: der Wechselkurs zwischen US-Dollar und Euro und seine Auswirkungen auf die Performance Ihrer US-Aktien. Darauf blicken wir heute hier im Schlussgong.

US-Dollar im Sinkflug

Vermutlich ist Ihnen nicht entgangen: Der US-Dollar hat seit seinem Amtsantritt gegenüber dem Euro rund 10 Prozent verloren. Wenn Sie einen Teil Ihres Vermögens in US-Wertpapiere investiert haben, etwa in Aktien oder ETFs, wirken sich Wechselkursschwankungen direkt auf Ihre Rendite aus. Denn sobald Sie Kapital in einer anderen Währung als dem Euro anlegen, sind Währungsverluste, aber auch -gewinne möglich.

Wenn, wie jüngst, der Kurs des US-Dollars gegenüber dem Euro deutlich nachgibt, wird der Währungseffekt spürbar. Dann zeigt sich: Der Wechselkurs ist keineswegs ein Nebenschauplatz, sondern kann die Entwicklung Ihres Depots maßgeblich mitbestimmen.

Das wurde zuletzt besonders deutlich. Zwischen Oktober 2024 und Januar 2025 legte der Dollar gegenüber dem Euro um etwa 10 Prozent zu. In dieser Zeit erzielten Sie als Anleger mit Ihren US-Aktien zusätzliche Buchgewinne. Das lag nicht nur an den damals noch deutlich steigenden US-Aktienkursen, sondern auch an der stärkeren US-Währung.

Doch nach der US-Präsidentschaftswahl wendete sich das Blatt: Mittlerweile hat der Dollar rund 10 Prozent seines Werts verloren. Wer nicht abgesichert war, musste zusehen, wie die zuvor erzielten Währungsgewinne dahinschmolzen oder sogar in Verluste übergingen.

Schwankungen langfristig kaum bedeutend

Solche Schwankungen sind keine Ausnahme – sie gehören bei internationalen Geldanlagen dazu. Aber wie bedeutsam sind sie auf lange Sicht?

Ein Blick auf den Euro-Dollar-Kurs seit Einführung der Gemeinschaftswährung als Buchungswährung im Jahr 1999 liefert eine interessante Erkenntnis: Der Kurs schwankte in den vergangenen 25 Jahren stark – mal kostete ein Euro weniger als ein Dollar, mal deutlich mehr. Und dennoch steht der Euro heute wieder in etwa dort, wo er 1999 gestartet ist.

Wer also vor einem Vierteljahrhundert ein US-Depot eröffnete, musste zwar zwischenzeitlich mit durchaus nennenswerten Währungsschwankungen leben. Aber langfristig war der Nettoeffekt des Wechselkurses nahezu neutral.

Dollar-Schwäche mindert vor allem US-Dividenden

Kurzfristig allerdings sieht die Situation anders aus – insbesondere für Dividendenanleger. Da US-Unternehmen ihre Ausschüttungen in Dollar tätigen, mindert ein schwächerer Dollar den Ertrag, den Sie in Euro erhalten. Ein sinkender Wechselkurs bedeutet also: Mit den vierteljährlichen Dividendenausschüttungen landet weniger Geld auf Ihrem in Euro geführten Verrechnungskonto, das zu Ihrem Depot gehört.

Mein Rat: Nutzen Sie die Dollar-Schwäche sinnvoll

Mit Wechselkursschwächen sollten Sie jedoch auch nicht anders umgehen als mit Kursschwächen: Nutzen Sie die Chance, die darin steckt. Denn wenn der Euro relativ zum US-Dollar gerade stark ist, erhalten Sie für Ihr Kapital mehr Dollar. Entsprechend günstiger sind US-Aktien.

Wer antizyklisch agiert, also in Zeiten eines schwachen Dollars US-Aktien kauft, kann von günstigen Einstiegsmöglichkeiten profitieren. Vor Trumps Amtsantritt lag der Wechselkurs von Euro zu US-Dollar etwa bei 1 zu 1. Jetzt liegt er, grob gerundet, bei 1,14 zu 1. Das heißt: Für 1.000 Euro, die Sie jetzt in US-Aktien investieren, erhalten Sie Aktien für 1.140 Dollar. Sie bekommen also gut 10 Prozent mehr Aktien für Ihr Geld. Ein Vorteil, wenn Sie nur langfristig genug denken und anlegen.

Also: Lassen Sie sich von den aktuellen Geschehnissen nicht irritieren, sondern nutzen Sie die Chancen, die sich Ihnen bieten!