UPM-Kymmene – Kurserholung trotz Gewinneinbruchs

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Der finnische Papier- und Forstkonzern UPM-Kymmene hat ein enttäuschendes Quartal hinter sich, in dem Umsatz und Gewinn deutlich hinter den Erwartungen zurückblieben. Die Aktie steigt dennoch.

Umsatz auf Vorjahresniveau

Im am 30. Juni 2023 abgeschlossenen zweiten Quartal (Q2) des Geschäftsjahres 2023 stagnierte der Umsatz von UPM-Kymmene im Vergleich zum Vorjahresquartal mit 2,56 Milliarden Euro. Analysten hatten im Schnitt mit einem Anstieg auf knapp 2,7 Milliarden Euro gerechnet. Doch eine geringe Nachfrage angesichts der unsicheren wirtschaftlichen Gesamtlage, ein außerordentlich hoher Lagerabbau in verschiedenen Produktwertschöpfungsketten sowie deutlich gefallene Marktpreise verhinderten das. Im ersten Halbjahr 2023 steht immerhin ein Umsatzplus von 5,4 Prozent auf 5,35 Milliarden Euro zu Buche.

Wachstum nur in einem Segment

Von den sechs großen Unternehmensbereichen von UPM-Kymmene schaffte in Q2 im Vorjahresvergleich lediglich die Zellstoff- und Papiersparte UPM Fibres ein Umsatzplus von 30,8 Prozent auf 764 Millionen Euro. UPM Specialty Papers blieb mit einem Rückgang um 2,2 Prozent auf 349 Millionen Euro immerhin ziemlich stabil. Hingegen lief es bei den vier übrigen Segmenten erheblich schwächer. So ging es für das größte Segment UPM Communication Papers um 10,6 Prozent nach unten auf 909 Millionen Euro, für UPM Energy (Stromerzeugung aus Wasserkraft, Kernkraft und Wärmekraft) um 13,0 Prozent auf 134 Millionen Euro, für die Sperrholzsparte UPM Plywood um 18,2 Prozent auf 117 Millionen Euro und für UPM Raflatac (Etikettierungsmaterial) sogar um 25,5 Prozent auf 357 Millionen Euro. Der Umsatz mit den übrigen Tätigkeiten (u.a. Forstwirtschaft, Biokraftstoffe) stieg dagegen um 43,6 Prozent auf 158 Millionen Euro.

Ergebnis je Aktie halb so hoch wie erwartet

Auch beim Gewinn sah es für UPM-Kymmene, das die Schließung des deutschen Werks in Plattling ankündigte, im zweiten Quartal nicht gut aus. So erreichte der operative Profit mit 108 Millionen Euro weniger als ein Drittel der 335 Millionen Euro des Vorjahresquartals. Der vergleichbare EBIT brach um 70,5 Prozent auf 114 Millionen Euro ein.

Unter dem Strich verblieb ein vergleichbarer Konzerngewinn von 77 Millionen Euro, 76,6 Prozent weniger als ein Jahr zuvor. Dementsprechend viertelte sich der vergleichbare Gewinn je Aktie von 0,60 auf 0,15 Euro. Experten hatten ein etwa doppelt so hohes Ergebnis je Aktie vorhergesagt. Hohe Instandhaltungs-Aktivitäten in einigen Geschäftsbereichen drückten den Gewinn zusätzlich.

Immerhin verbuchten fünf der großen Unternehmensbereiche einen operativen Gewinn. Mit UPM Fibres fiel ausgerechnet das einzige Segment mit einem Umsatzplus in den Verlustbereich mit minus 24 Millionen Euro nach einem Gewinn von 32 Millionen Euro im Vorjahresquartal. Den höchsten operativen Gewinn fuhr trotz eines Rückgangs um gut die Hälfte auf 67 Millionen Euro UPM Communication Papers ein.

Verhaltener Ausblick

Für das zweite Halbjahr des Geschäftsjahres 2023 erwartet das Management von UPM-Kymmene einen vergleichbaren EBIT in etwa auf dem Niveau des ersten Halbjahrs oder leicht darüber. Die im ersten Halbjahr außerordentlich niedrigen Auslieferungen sollen im zweiten Halbjahr steigen. Für das Gesamtjahr rechnet das Management hingegen mit einem niedrigeren vergleichbaren EBIT als im Vorjahr. Nachdem die UPM-Kymmene-Aktie zuletzt schwach performt hatte – seit Jahresbeginn ist ein Kursrückgang um über 15 Prozent zu verzeichnen –, sorgten die enttäuschenden Quartalszahlen zunächst für ein weiteres Minus von etwa 4 Prozent. Bis zum Mittag hat sich die Aktie allerdings deutlich erholt und liegt bei 29,50 Euro sogar um 3 Prozent im Plus.