Über US-Shutdown, 50- und 100 Tageslinien

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Der DAX tastet sich vorsichtig in den Oktober hinein und wird am Mittwochmorgen mit einem Mini-Plus erwartet. Damit steht er direkt vor der Doppelhürde seiner 50- und 100-Tage-Durchschnitte – quasi wie ein Marathonläufer, der schon beim ersten Getränkestand ins Stolpern geraten könnte.

Der September war für den deutschen Leitindex eher ein Standbild: kaum Bewegung, dafür aber die Hoffnung auf den traditionell stärkeren Oktober. Das Rekordhoch aus Juli bei 24.639 Punkten bleibt damit in Sichtweite – ein Anreiz für die Optimisten.

An der Wall Street zeigen sich die Anleger erstaunlich entspannt, obwohl in Washington der Haushalt wieder einmal zum politischen Spielball wird. Dow, S&P 500 und Nasdaq hielten sich allesamt knapp unter Rekordniveau und legten im September wie auch im gesamten dritten Quartal solide zu. Vor allem Tech-Werte glänzten – der Nasdaq 100 schloss den Monat mit einem satten Plus von 5,4 % ab.

Auch Asien folgte weitgehend den positiven US-Vorgaben. Besonders Tech-Aktien griffen die Wall-Street-Stimmung auf, während in Japan die Angst vor Zinserhöhungen die Märkte ausbremste. China blieb feiertagsbedingt gleich ganz draußen.

Unternehmensnachrichten / Einzelaktien

Die Stars des Abends hießen klar Nvidia und Merck & Co.:

  • Nvidia surft weiter auf der KI-Welle und markierte den vierten Tag in Folge ein Rekordhoch (+2,6 %).
  • Merck & Co. schoss im Dow mit +6,8 % an die Spitze – beflügelt von einer Vereinbarung der US-Regierung.
  • Pfizer durfte ebenfalls feiern (+6,8 % im S&P 500). Das Unternehmen wird im Rahmen von Medicaid Medikamente zu deutlich geringeren Preisen anbieten. Für den Konzern bedeutet das: Schonfrist vor den von Trump angekündigten Zöllen.

Auch die Tech-Giganten zeigten sich in Bewegung: Microsoft legte leicht zu, während Alphabet, Meta und Amazon kleine Dellen hinnehmen mussten.

Ein Sorgenkind bleibt Firefly Aerospace: Nach einer Explosion beim Raketentest rauschten die Aktien um über 20 % nach unten – ein echter Fehlstart.

Politischer Einfluss

Der drohende US-Shutdown sorgt für viele Schlagzeilen, aber erstaunlich wenig Panik an den Märkten. Zwar bleiben nun Teile der US-Regierung stillgelegt, doch Anleger nehmen es gelassen. Analysten verweisen darauf, dass ein Shutdown zwar unbequem ist, aber selten langfristige Marktfolgen hat.

Spannend bleibt, wie Präsident Trump den Haushaltspoker weiterspielt: Entlassungen im Staatsapparat und Verzögerungen bei wichtigen Wirtschaftsdaten könnten die Märkte kurzzeitig belasten. Für zusätzliche Unruhe sorgt die Debatte über künftige Zinsschritte der US-Notenbank – Fed-Vertreter mahnen zunehmend zu Vorsicht bei weiteren Senkungsträumen.

In Japan wiederum deutet vieles auf eine Zinserhöhung der Bank of Japan Ende Oktober hin – sehr zum Leidwesen der Exportwerte. Der Yen hingegen nimmt Kursstärke auf.

Fazit

Die Börsen starten trotz Shutdown-Gefahr überraschend ruhig in den Oktober. Anleger setzen auf die bekannte Stärke des Herbstes – und solange Nvidia, Merck & Co. liefern, bleibt die Grundstimmung optimistisch. Doch Vorsicht: Chartwiderstände, politische Haushaltskrisen und Zinsängste könnten den goldenen Oktober jederzeit eintrüben. Wir halten Sie natürlich auf dem Laufenden!