TransMedics Group-Aktie: Korrektur nach Kursrallye

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Heute möchte ich Ihnen einen rasant wachsenden Medizintechnikwert vorstellen. Der Aktienkurs ist zuletzt deutlich von seinen Höchstständen zurückgekommen, was den Wert für spekulativ orientierte Anleger interessant macht.  

Überfällige Innovation für den Organtransport

In Anbetracht des enormen medizinischen Fortschritts ist es schon verwunderlich, dass heutzutage immer noch Spenderorgane in Plastikbeuteln verpackt in einer mit Eis gefüllten Kühlbox transportiert werden. Das US-Unternehmen TransMedics Group hat dafür endlich eine bessere Lösung entwickelt: ein vollständig integriertes, tragbares Organ-Transportsystem. 

System ahmt die Bedingungen im menschlichen Körper nach 

Statt auf Kühlung setzt das Organ-Transportsystem von TransMedics auf die Nachahmung der Verhältnisse im menschlichen Körper, um die Organe bestmöglich zu erhalten. Dazu enthält die Box eine warme, sauerstoffhaltige und blut-ähnliche Flüssigkeit, die Lunge, Herz und Leber während des Transports in einem funktionalen Zustand hält. Ein Herz pumpt beispielsweise weiter, während es in der Transportbox liegt. 

Das System ist außerdem mit umfangreichen Diagnosefunktionen ausgestattet. Es analysiert kontinuierlich die Funktion und Lebensfähigkeit der Organe, um bei einer Fehlfunktion umgehend Gegenmaßnahmen ergreifen zu können. 

Zahl der Transplantationen wird beträchtlich erhöht

Damit erhöht das Organ-Transportsystem die Überlebensfähigkeit von Organen außerhalb des menschlichen Körpers beträchtlich. Bisher war Zeit ein höchst kritischer Faktor, an dem zahlreiche mögliche Organ-Transplantationen scheiterten. Ein Organ, das in einem Plastikbeutel verpackt in eine mit Eis gefüllte Kühlbox gelegt wird, ist nur wenige Stunden lebensfähig. Mit dem Organ-Transportsystem von TransMedics wird dieser Zeitraum auf rund einen Tag erhöht.

Der große Vorteil: Organe können über erheblich größere Entfernungen transportiert werden, was die Auslastung verfügbarer Organspenden drastisch verbessert. Bei der konventionellen Kühlmethode können von 10 potenziell verfügbaren Spenderorganen innerhalb der kurzen Zeit lediglich 2 bis 3 einem geeigneten Empfänger transplantiert werden. Mit dem Organ-Transportsystem von TransMedics steigt die Anzahl auf 8 von 10. Zudem reduziert das Transportsystem das Risiko von Komplikationen während und nach der Transplantation.

Rasantes Wachstum, schwarze Zahlen erst ab 2025 erwartet

Es hat einige Zeit gebraucht, bis die neue Technologie bei den Transplantationszentren Anklang gefunden hat. Aber seit dem Jahr 2021 sind die Umsätze des Unternehmens regelrecht explodiert. 2022 konnte der Umsatz im Vergleich zum Vorjahr mehr als verdreifacht werden und in diesem Jahr erwarten Analysten mehr als eine Verdoppelung auf rund 200 Mio. US-Dollar.

Wie üblich fallen in diesem relativ frühen Stadium der Unternehmensentwicklung bei Wachstumswerten noch rote Zahlen an. Immerhin konnten diese zuletzt erheblich reduziert werden. Im zweiten Quartal waren es noch 3 Cent Verlust pro Aktie (Analysten hatten mit 15 Cent Verlust gerechnet). Der Sprung in die Gewinnzone ist also absehbar. Von Analystenseite wird dieser erst 2025 prognostiziert. Aber wenn die Ergebnisse weiterhin positiv überraschen, so ist das Erreichen der Gewinnschwelle auch im nächsten Jahr denkbar.

Eine derart starke Wachstumsperspektive spiegelt sich selbstverständlich in der Bewertung wider. Derzeit wird die Aktie mit dem 10-Fachen des Jahresumsatzes gehandelt. Kein Schnäppchenpreis, aber in Anbetracht der Perspektiven auch nicht überteuert. Eine gewisse Risikobereitschaft sollten Anleger auf jeden Fall mitbringen.