Top-News zu BHP: Warum der Minengigant noch wichtiger wird!

Inhaltsverzeichnis

Die beiden großen Eisenerzkonzerne Australiens BHP und Rio Tinto bauen sich neue Geschäftsfelder auf – und gehen dabei höchst unterschiedliche Wege. Während Rio Tinto hohes Potenzial im Batteriemetall Lithium sieht und derzeit sein Rincon-Projekt (Lithium-Sole-Mine) in Argentinien forciert, greift BHP im Bereich Landwirtschaft ein. Nun hat Letzterer einen wichtigen Meilenstein hervorgebracht, den Sie als Anleger definitiv kennen sollten.

BHP und Jansen: Warum das Kali-Projekt so vielversprechend ist

Aber der Reihe nach: BHP baut derzeit in der kanadischen Provinz Saskatchewan eine gigantische Kalimine mit dem Namen „Jansen“ auf. Der Standort soll voraussichtlich Ende 2026 mit der Produktion beginnen. Nach der vollständigen Inbetriebnahme einige Jahre später soll Jansen pro Jahr rund 8,5 Millionen Tonnen Kali hervorbringen und wäre damit eine der größten Kaliminen der Welt. Sie merken schon: Für BHP handelt es sich hierbei nicht bloß um eine kleine Spielerei. Der Konzern investiert insgesamt 14 Milliarden CAD in das Projekt. Das sind umgerechnet rund 9,5 Milliarden Euro.

Tatsächlich ist die Zukunftsperspektive dieses für BHP gänzlich neuen Rohstoffs hervorragend. Kali ist eine fossile Ablagerung verschiedener Salzminerale mit einem hohen Kaliumgehalt und als solches ein wichtiger Bestandteil von Düngemitteln. Der Mineralstoff Kalium ist ein Hauptnährelement der Pflanzenernährung und verstärkt den Stoffwechselprozess. Dadurch wird das Wachstum von Pflanzen beschleunigt. Gleichzeitig sorgen auf Kali basierende Dünger für eine bessere Widerstandsfähigkeit der Pflanzen etwa gegen Pilzerkrankungen.

Unterm Strich heißt das: Kali bzw. Kalium hilft der Landwirtschaft bei der Steigerung der Effizienz und des Produktionsvolumens und ist somit ausschlaggebend für die Ernährungssicherheit der Menschheit. Experten erwarten, dass die Nachfrage nach Düngemitteln in den nächsten Jahren und Jahrzenten kontinuierlich wachsen wird, wegen der steigenden Weltbevölkerung, aber auch angesichts der immer knapper werdenden Agrarflächen, die eine intensivere Düngernutzung bewirken.

Jansen: BHP meldet wichtigen Meilenstein

BHP will mit seiner Mega-Mine Jansen von diesem langfristigen Potenzial profitieren – und gleichzeitig sein Portfolio diversifizieren. Kommen wir jetzt aber zu dem eingangs erwähnten Meilenstein. Wie die Nachrichtenagentur Reuters vor wenigen Tagen berichtete, hat BHP unverbindliche Verkaufsvereinbarungen für die gesamte Kaliproduktion von Jansen unterzeichnet. Innerhalb der nächsten anderthalb Jahre will der Rohstoffkonzern daraus nun feste Verträge machen.

Interessant: BHP wird das Kali an Zwischenhändler verkaufen und nicht direkt an Agrarunternehmen. Der Konzern wird sich also darauf konzentrieren, den Rohstoff zu produzieren und nicht ein Vertriebsnetz aufzubauen. Dadurch spart sich BHP weitere Investitionen, muss gleichzeitig aber akzeptieren, dass die Zwischenhändler einen Teil der Gewinnmarge abgreifen werden.

Handelskonflikte: Preis-Prämie für Kali aus Kanada?

Ragnar Udd, der bei BHP als Chief Commercial Officer tätig ist, betonte laut Reuters die positiven Rückmeldungen der Kunden auf die kommende Produktion von Jansen. So seien die Kunden begeistert, eine neue, zuverlässige und stabile Form der Versorgung von einem bekannten Branchenakteur zu erhalten.

Im Folgenden sehen Sie die Verteilung der Kali-Minenproduktion nach Ländern im Jahr 2017:

Ein Bild, das Text, Screenshot, Zahl, parallel enthält.Automatisch generierte Beschreibung

Quelle: Statista (https://de.statista.com/statistik/daten/studie/432455/umfrage/verteilung-der-minenproduktion-von-kali-weltweit-nach-laendern/

Demnach war Kanada mit Abstand der größte Produzent. Dahinter folgten allerdings mit Russland, Belarus und China drei Staaten, denen im Westen – gelinde gesagt – nicht mehr das allzu größte politische Vertrauen zugesprochen wird. Gerade in den höchst sensiblen Bereichen Landwirtschaft und Ernährung ist die Sicherstellung der Versorgung aus verbündeten Ländern überlebensnotwendig. Entsprechend könnte, und darauf dürfte BHP ebenfalls spekulieren, das Kali aus Kanada von westlichen Abnehmern perspektivisch mit einer Prämie bezahlt werden.

Klar: Zunächst dürfte das neue Angebot, das mit Jansen auf den Markt kommen wird, die Preise unter Druck setzen. Branchenkenner rechnen jedoch damit, dass die oben erwähnten Nachfrageimpulse das Gleichgewicht innerhalb weniger Jahre wiederherstellen werden und es gar zu einem Defizit kommen könnte – vor allem wenn sich die politischen Konflikte zwischen dem Westen und Russland, Belarus sowie China weiter zuspitzen würden.

Mein Fazit für Sie

Dass BHP sein Portfolio diversifiziert, ist erst einmal eine gute Nachricht. Mit seinen Metallen wie Kupfer ist BHP ein wichtiger Grundbausteinlieferant der Energiewende, mit Eisenerz ein Zünglein an der Waage für die globale Stahlindustrie und nun mit Kali ein wichtiger Player für die Ernährungssicherheit der Menschheit.

Es bleibt natürlich abzuwarten, wann sich die Milliardeninvestitionen in Jansen unterm Strich auszahlen werden. Je nach Marktsituation könnte das ein wenig Geduld erfordern. Langfristig hingegen ist das Kali-Geschäft meiner Meinung nach fast schon bombensicher.