Texas Instruments: Ein Geheimtipp im exklusiven Kreis der Halbleiterfirmen

Inhaltsverzeichnis

Kennen Sie Texas Instruments? Bestimmt. Schließlich nutzen und nutzten Generationen von Schülern den Taschenrechner des texanischen Unternehmens.

Umso erstaunlicher, dass lediglich 2 Prozent der 14 Milliarden US-Dollar Umsatz aus dem abgelaufenen Jahr auf den allseits bekannten Taschenrechner fallen. Damit ist klar: Texas Instruments stellt nicht nur Taschenrechner her. Tatsächlich produziert die Firma über 100.000 unterschiedliche Produkte und  macht das Unternehmen mit Sitz in Dallas, Texas zu einem der größten US-amerikanischen Technologieunternehmen.

Zur breiten Produktpalette von Texas Instruments gehören auch analoge Halbleiterprodukte, die momentan sehr begehrt sind und in vielen Elektrogeräten verbaut werden. Dort übernehmen sie beispielsweise das Energiemanagement oder wandeln analoge Signale, wie Schall oder Temperatur, in Daten um, damit diese weiterverarbeitet oder analysiert werden können.

Erfinder des Microchips

Dass Texas Instruments im Halbleitergeschäft Erfolg hat, verwundert wenig, wenn man bedenkt, dass 1958 ein Mitarbeiter von Texas Instruments den ersten Mikrochip überhaupt erfunden hat. Damals stellte Texas Instruments Transistor-Radios her. Transistoren waren in den 1960er-Jahren die neueste Technik, sie hatten die teuren, großen Röhren ersetzt.

Texas Instruments-Mitarbeiter Jack Kilby war damit offenbar nicht zufrieden. Er tüftelte an einer neuen Lösung: Keine Platine, keine aufwendige Verkabelung, stattdessen ein integrierter Schaltkreis auf einem Stück Halbleiter. Letztendlich herausgekommen ist dabei der erste Microchip, der schon bald bei Texas Instruments und vielen anderen Unternehmen verbaut wurde.

Heute kosten die analogen Halbleiter von Texas Instruments nur ein paar Cents oder wenige Dollar, sind jedoch für die meisten Elektrogeräte unentbehrlich. Deshalb verfügt Texas Instruments über eine Preissetzungsmacht.

Vorteilhaft für Halbleiterhersteller ist zudem, dass Systeme um einen Halbleiter herum designt werden und der spätere Umstieg auf eine andere, vielleicht billigere Komponente kompliziert ist. Unternehmer, die einmal Texas Instruments verbaut haben, bleiben also in der Regel dabei. Deshalb sind die Umsätze von Texas Instruments stabil.

Warum analog hier besser als digital ist

Als Hersteller analoger Halbleiter (statt digitaler Halbleiter) profitiert Texas Instruments auch von der längeren Nutzung bestehender Kapazitäten. Es muss nicht ständig in neue Technik investiert werden.

Insgesamt ist der Marktanteil von Texas Instruments ungefähr doppelt so hoch wie der der Konkurrenz. Texas Instruments hat also in diesem Bereich einen enormen Vorsprung und ist in Zukunftsbranchen wie Automatisierung oder Sensorik hervorragend positioniert.

Kein Wunder, dass die Texas Instruments Aktie sich im letzten Jahr äußerst positiv entwickelte und rund 40 Prozent zulegte. Obendrauf wird noch eine Dividende ausgezahlt, die Dividendenrendite lag zuletzt bei 2,3 Prozent. Der Börsenwert der Texaner wird mit 180 Milliarden US-Dollar berechnet. Das Kurs-Gewinn-Verhältnis liegt bei 30.

Sicherlich kein Schnäppchen, aber hier geht es um eine Investition in ein hochprofitables Geschäft mit geringer Kapitalintensität. Für Anlegerinnen und Anleger, die an langfristigen Investitionen in solide Unternehmen interessiert sind, lohnt auf jeden Fall ein Blick.