Tenet Healthcare überzeugt mit 30% Wachstumschance
Die Transformation von Unternehmen verläuft in Deutschland oft schleppend, weil es hierzulande eine Kultur der Fehlervermeidung gibt. Scheitern wird stigmatisiert. Das hemmt die Innovationsbereitschaft.
Das sieht in den USA ganz anders aus. Jenseits des Atlantiks ist man der Ansicht, dass man aus Fehlern lernen kann (Fail fast, learn faster). Die Transformation von Unternehmen wird eher angegangen.
Wie gut das funktionieren kann, zeigt gerade Tenet Healthcare (WKN: A1J5US). Die beeindruckende Wachstumsstory könnte auch für Sie als Anlegerin oder Anleger interessant sein.
Transformation als Geheimnis zum Erfolg
Tenet Healthcare ist ein Gesundheitsdienstleister mit Sitz in Dallas, Texas. Ursprünglich war das US-Unternehmen vor allem Krankenhaus-Betreiber. Weil stationäre Klinken jedoch mit hohen Fixkosten verbunden sind, strebte das Unternehmen eine Transformation an hin zu ambulanten OP-Zentren, eigenständigen Radiologiepraxen und Notfallambulanzen, die schneller arbeiten und günstiger zu betreiben sind.
Im letzten Jahr hat der Gesundheitsspezialist 14 Krankenhäuser für rund 5 Milliarden Dollar verkauft und mit dem Geld rund 70 neue ambulante OP-Zentren aufgebaut – ein radikaler Strategiewechsel, der bereits von Erfolg gekrönt wird. Die Kosten konnten gesenkt, die Marge erhöht werden. 2024 lag der Umsatz bei 21 Milliarden Dollar, der Gewinn vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen kletterte auf 4 Milliarden Dollar, was einem Plus von 13 Prozent entsprach.

Im Fokus zahlreicher Analysten
Der Börsenwert von Tenet Healthcare liegt bei 12 Milliarden Dollar. Das entspricht gerade einmal dem 4-fachen des erwarteten Gewinns. Es werden Stimmen unterschiedlicher Analysten laut, dass das Unternehmen viel zu niedrig bewertet sei. Morgan Stanley prognostiziert für die Aktie in den kommenden Monaten ein Plus von 30 %. Guggenheim hat das Chancen-Risiko-Verhältnis unter die Lupe genommen und kam zu dem Schluss, dass es momentan keine bessere Aktie auf dem Markt gäbe.
Welche Rolle Donald Trump spielt
Mögliche Risiken hängen mit der Politik von US-Präsident Donald Trump zusammen. Er plant, die Ausgaben für Medicaid zusammenzustreichen. Medicaid ist ein gemeinsames Programm des Bundes und der Bundesstaaten, dass die medizinische Versorgung für Menschen mit geringem Einkommen unterstützt. Klinikbetreiber beziehen aktuell Gelder aus dem Programm und könnten zukünftig eine geringere Unterstützung bekommen.
Aufgrund der Transformation wären die Kürzungen rund um Medicaid für Tenet Healthcare jedoch kein allzu großes Problem, weil inzwischen nur noch rund 8 % des Umsatzes an Medicaid hängen. Eine weitere Reduzierung der Abhängigkeit ist wahrscheinlich, weil Tenet Healthcare immer mehr die ambulanten Eingriffe in den Fokus stellt, die von Regierungsseite schon jetzt viel weniger gefördert werden als klassische Krankenhäuser.
Ein Blick auf das Unternehmen lohnt auf jeden Fall. Sie entscheiden dann, ob die Aktie etwas für Ihr Depot wäre oder nicht.