Technotrans: Wachstumspotenzial dank KI-Rechenzentren

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Der deutsche Aktienmarkt hat sich in diesem Jahr überdurchschnittlich gut entwickelt. Von einer hohen Bewertung ist aber gerade im Nebenwertebereich noch nichts zu sehen. Im Gegenteil: Einige deutsche Nebenwerte werden von den Anlegern unterschätzt. Einen davon möchte ich Ihnen in dieser Ausgabe vorstellen.

Kurzportrait Technotrans 

Das Unternehmen aus der Nähe von Münster ist ein weltweit tätiger Technologie- und Dienstleistungskonzern im Bereich Thermomanagement. Technotrans konzentriert sich auf vier Fokusmärkte: Energy Management (einschließlich Elektromobilität, Hochleistungsladestationen und Rechenzentren), Druck, Medizintechnik und Plastik.

Der Bereich Flüssigkeitskühlsysteme für Rechenzentren wurde zuletzt deutlich ausgebaut und besitzt – dank der europäischen Souveränitätsbestrebungen bei der KI-Infrastruktur – hohes Wachstumspotenzial. 

Zulieferer für den Aufbau europäischer KI-Rechenzentren

Technotrans bietet mit seinen fortschrittlichen Kühlsystemen maßgeschneiderte Lösungen sowohl für Neubauten als auch für eine Nachrüstung bestehender IT-Infrastruktur. Diese sorgen dafür, dass Server optimal betrieben werden und Überhitzung verhindert wird. Die Systeme zur Flüssigkeitskühlung sind energieeffizient und skalierbar, was eine flexible Anpassung an individuelle Anforderungen ermöglicht.

Diese Kompetenzen kommen dem Unternehmen bei den Herausforderungen der heutigen Zeit zugute. Europa muss und will im Bereich KI-Rechenzentren gegenüber den USA aufholen und unabhängiger werden. Erste Aufträge im hohen einstelligen Millionenbereich für Rechenzentren-Kühlungen sind bereits eingegangen. Das Unternehmen erwartet im Jahresverlauf 2025 weitere Auftragseingänge.

Erstes Quartal: Schritt in die richtige Richtung

Die Ergebnisse für das erste Quartal 2025 unterstreichen, dass die eingeleiteten Maßnahmen zur Effizienzsteigerung sowie die Fokussierung auf margenstärkere Anwendungen Früchte tragen. Bei einer Umsatzsteigerung von +7,3% auf 60,1 Mio. Euro konnte die operative Gewinnmarge im Vergleich zum schwachen Vorjahresquartal von 0,7% auf 6,7% erheblich gesteigert werden. Der Auftragsbestand kletterte innerhalb der ersten drei Monate von 68 auf 80 Mio. Euro. 

Wachstumstreiber war im ersten Quartal der Bereich Energy Management mit einem Umsatzzuwachs von +24% auf 9,4 Mio. Euro. Neben den Flüssigkeitskühlungen für Rechenzentren erfreuten sich auch die angebotenen Batteriethermomanagementsysteme für E-Busse und Schienenfahrzeuge reger Nachfrage.

Analysten erwarten Gewinnsprung

In den vergangenen Jahren waren die Geschäfte von Technotrans von der konjunkturellen Lage abhängig, mit den üblichen Schwankungen. Dies soll sich in den nächsten Jahren jedoch ändern. Für das laufende Jahr erwarten Analysten bereits einen Rekordgewinn, beim Umsatz soll dies 2026 erfolgen.

Während das Wachstum beim Umsatz noch relativ niedrig ausfällt, weil die anderen Geschäftsbereiche bremsen, dürften sich die Gewinne dank der hohen Gewinnmargen des Rechenzenten-Geschäfts sehr stark entwickeln. Hier wird innerhalb von nur zwei Jahren – von 2024 bis 2026 – annähernd eine Verdoppelung erwartet!

Auf dem Weg zu einem (günstig bewerteten) Wachstumswert

Aktuell wird die Aktie von Technotrans mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von 15 und einem Kurs-Umsatz-Verhältnis (KUV) von 0,6 bewertet – typische Werte für einen Zykliker. Sollte es dem Unternehmen gelingen, sich dank der Sparte Bereich Energy Management zu einem Wachstumswert zu mausern, wären diese Kennziffern wohl deutlich zu niedrig. Es lohnt sich daher für Sie, die Aktie im Auge zu behalten.