Teamviewer: Klar zur Wende?

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Zu Corona-Hochzeiten notierte die Aktie des Fernwartungsspezialisten Teamviewer einmal bei über 54 Euro. Aktuell sind es 14 Euro. Teamviewer ist ein Paradebeispiel für den Tech-Crash, der die gesamte Branche im vergangenen Jahr in den Keller gedrückt hat.

Heute hat die Firma Zahlen für das letzte Jahr vorgelegt und einen Ausblick gegeben. Und ein genauer Blick zeigt: Zwar hat sich das Unternehmen von den rasanten Wachstumszahlen der Corona-Zeit verabschieden müssen. Dennoch wirtschaftet der Wartungs-Spezialist sehr solide.

Denn im vergangenen Jahr hat das Unternehmen einen Umsatz von 566 Millionen Euro erzielt. Das führte zu einem EBIT (vor Zinsen und Steuern) von immerhin 143 Euro Millionen, was einer Steigerung im Vergleich zum Vorjahr von 22% entspricht.

Gute Strategie: Ein margenstarkes Geschäft durch Upgrades

Setzen Sie Umsatz und Gewinn ins Verhältnis, kommen Sie zu zwei Erkenntnissen. Zum einen scheint das Kerngeschäft von Teamviewer margenstark, was die offiziell ausgewiesene EBITDA-Marge von 47% bestätigt.

Zum anderen hat das Management dafür gesorgt, dass die Kosten nicht explodieren. Wenn Sie sich den Geschäftsbericht des Managements genauer durchlesen, stoßen Sie auf den Schlüssel zu diesem soliden Ergebnis.

Dem Team um CEO Steil ist es gelungen, Bestandskunden für exklusivere und kostenaufwändigere Lösungen zu gewinnen. Und das vorwiegend im asiatischen Raum.

Schauen Sie einmal auf den Chart, um sich zu vergewissern, wo wir mit der Aktie stehen:

Teamviewer hat sich seit der Herbstrally fast verdoppelt. Die Aktie hat überschossen.

Sie erkennen, dass sich Teamviewer nach der dynamischen Erholungsrally so etwas im luftleeren Raum befindet. Echte Unterstützungen sind weit weg. Die 100-Tage-Linie verläuft bei knapp 13 Euro. In dem Bereich erkennen Sie Anfang Februar auch noch ein explosives Aufwärtsgap – ein Kurslücke gefolgt von einer dicken grünen Kerze. Diese Lücke wird aus technischer Sicht mit hoher Wahrscheinlichkeit erst noch einmal geschlossen.

Auf dem aktuellen Niveau jetzt zuzugreifen, macht also wenig Sinn. Wenn Sie vom Geschäft der Fernwartung überzeugt sind und den Aussichten des Managements von zweistelligen Wachstumsraten im laufenden Jahr folgen wollen, dann platzieren Sie am besten ein Kauflimit bei etwa 13 Euro.

Fazit: Konservative Anleger machen noch einen Bogen um Teamviewer. Denn nach dem Kurssprung der letzten Monate ist die Aktie mit einem KGV von 25 bewertet. Das ist im aktuellen Marktumfeld kein Schnäppchen.