Swatch-Aktie: Zeit für Renditen – Uhren-Power für Sie!

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Haben Sie sich im letzten Jahr auch eine neue Uhr gekauft? Wenn ja, dann waren Sie voll im Trend. Denn das Geschäft mit den Zeitmessern lief trotz hoher Inflation und anderer Krisen gut. Das zeigen nun die neuen Zahlen des Schweizer Uhrenkonzerns Swatch Group.

Bevor wir uns das Zahlenwerk anschauen, zunächst ein paar Hintergrundinfos: Die Swatch Group ist die weltweit führende Unternehmensgruppe im Bereich Uhren und umfasst insgesamt 17 Marken. Dazu gehören günstigere Produktreihen wie die namensgebende „Swatch“, aber auch teurere Marken wie „Tissot“, „Rado“, „Breguet“ und „Omega“. Hinzu kommen elektronische Komponenten, die unter anderem in der Uhrenindustrie zum Einsatz kommen sowie Schmuckprodukte.

2022 war für Swatch jedenfalls ein starkes Jahr – zumindest wenn man China ausklammert. Der Umsatz der Unternehmensgruppe stieg im letzten Jahr um 2,5 Prozent auf 7,5 Milliarden Franken. Um Währungseinflüsse bereinigt wuchsen die Erlöse gar um 4,6 Prozent.

Swatch Group 2022: Flaute in China – Boom in Europa und Amerika

Dabei wäre noch wesentlich mehr möglich gewesen, wenn es in China nicht zu Problemen gekommen wäre. Nach Konzernangaben gingen im Reich der Mitte im letzten Jahr Umsätze von mehr als 700 Millionen Franken verloren. Swatch begründet das mit den strengen Corona-Lockdowns und der durch die Aufhebung der Maßnahmen bedingten Infektionswelle vor allem im vierten Quartal 2022.

In Europa, Amerika, dem Mittleren Osten und den meisten anderen asiatischen Märkten erzielte der Uhrengigant hingegen durchweg zweistellige Umsatzsteigerungen. Das ist angesichts der gestiegenen Lebenshaltungskosten etwa in Europa durchaus beachtlich.

Aber auch beim Profit setzte Swatch positive Akzente. So stieg das Betriebsergebnis EBIT in 2022 um 13 Prozent auf 1,16 Milliarden Franken. Die Marge verbesserte sich damit um 1,4 Punkte auf 15,4 Prozent. Der Reingewinn lag indes bei 823 Millionen Franken (+6,3 %), obwohl auch Swatch höhere Kosten bei Personal und Material hinnehmen musste.

Swatch kann immer noch Hype

Dass die Uhrenbranche trotz der Störfaktoren weiterhin zur Hype-Generierung fähig ist, zeigt die neue „Moonswatch“. Dabei handelt es sich um eine Hommage in mehreren Modellen an die Omega-Kultuhr „Moonwatch“. Bereits kurz nach der Lancierung der neuen Modellreihe im März 2022 kam es zu einem Hype, der noch bis dato anhält.

Noch immer stehen laut Swatch Group vor den Stores Menschen in  Warteschlangen, um sich ein begehrtes „Moonswatch“-Exemplar zu sichern. Trotz zusätzlicher 70 Verkaufspunkte und stark erhöhter Produktion übersteige die tägliche Nachfrage das verfügbare Angebot bei weitem, so der Konzern. Die „Moonswatch“ sei bei einem breiten Kundenspektrum aller Alterskategorien und Herkunft sehr beliebt. Bislang seien über eine Million Exemplare verkauft worden.

Wegen China-Erholung: Rekordjahr 2023?

Was der Aktie besonders auf die Sprünge helfen dürfte, ist der zuversichtliche Ausblick auf 2023. Konzernboss Nick Hayek sieht das Unternehmen nämlich weiterhin auf Erfolgskurs. So könnte 2023 ein neuer Umsatzrekord erzielt werden. Der bisherige Rekord stammt aus dem Jahr 2013 und beläuft sich auf 8,82 Milliarden Franken.

Hayek begründet die positive Prognose vor allem mit der erwartbaren Erholung auf dem chinesischen Markt. Bereits im Januar habe es wieder ein Wachstum der Verkäufe in der Volksrepublik gegeben. Insgesamt könnten im laufenden Monat in China mehr Uhren des Konzerns abgesetzt werden als im Vorjahresmonat.

Offenbar wirkt sich das Ende der No-Covid-Politik positiv auf die Konsumlaune in China aus – trotz der dort immer noch grassierenden Corona-Welle. Vor allem in der Aufhebung der Reisebeschränkungen in China sieht Swatch hohes Potenzial für die Verkäufe in Tourismusgebieten.

Swatch-Aktie: mein Fazit für Sie

Trotz aller Störfaktoren hat sich die Swatch Group im letzten Jahr sehr gut behauptet. Die Flaute in China konnte der Konzern hervorragend durch die stark gebliebenen Märkte unter anderem in Europa und Nordamerika kompensieren. Nun soll es weiteres Wachstum geben, vor allem weil China nach Ende der No-Covid-Politik starke Konjunkturimpulse zugetraut werden.

Unklar blieb hingegen die Höhe der neuen Dividende. Über diese will der Verwaltungsrat in einer kommenden Sitzung beraten. Für 2021 hatte Swatch pro Aktie 5,5 Franken ausgeschüttet. Das entspricht bezogen auf den aktuellen Aktienkurs einer Rendite von 1,77 Prozent (Stand: 24.01.2023, 11:00 Uhr). Experten jedenfalls erwarten für 2022 eine Dividendensteigerung – womöglich auf 6,9 Franken pro Aktie (via Factset). Dadurch würde die Rendite auf 2,2 Prozent ansteigen.

Die Swatch-Aktie hatte bereits im Dezember eine beachtliche Aufwärtsbewegung gestartet, die auch im neuen Jahr bis dato anhält. Inzwischen ist die Aktie 311,5 Franken wert  und damit in etwa auf dem Niveau vom Sommer 2021 (Stand: 24.01.2023, 11:00 Uhr). Das Ende der Fahnenstange könnte mit Blick auf die sehr positive Prognose allerdings noch nicht erreicht sein.

Wichtig für Sie als Anleger: Investieren Sie jetzt in die Swatch-Aktie, dann wetten Sie vor allem auf eine Erholung des chinesischen Konsums. Daran wird sich die ambitionierte Wachstumsprognose des Uhrengiganten nämlich messen müssen. Sollte die Erholung tatsächlich nachhaltig eintreten, wäre Swatch sicherlich einer der größten westlichen Profiteure.