Süßes oder Saures?
Willkommen zu Ihrem Marktvorbericht zum Freitag, 31. Oktober 2025 – passend zum Halloween-Freitag mit Aktienmischung aus Süßem und Saurem.
1. Marktgeschehen an den Börsen
Auch wenn heute der 31. Oktober ist und viele schon an Süßes oder Saures denken – an den Märkten dürfte im DAX ein ruhiger Tag drohen. Eine leichtere Eröffnung zeichnet sich ab. Auf Wochensicht liegt er aktuell rund ein halbes Prozent im Minus. Dabei ist folgendes zu sagen:
- Der DAX konsolidiert nach einem Zwischenhoch bei rund 24.771 Punkten Mitte des Monats und einem Tief bei 23.684 Punkten.
- Laut technischer Analyse bleibt der DAX im Bereich um den 50-Tage-Gleitenden Durchschnitt und damit eher seitwärts gerichtet – Unterstützungszone etwa 23.000, Widerstand rund 24.500.
- Die Stimmung global tendiert zu „Abwarten“: Die Märkte haben eine ereignisreiche Woche hinter sich (u. a. Zinsentscheidungen, Quartalsberichte) und vor dem Wochenende ist die Agenda dünner.
Besonderheiten im Überblick
- In den USA schlossen die großen Indizes nach turbulenter Sitzung mit Verlusten. Der Dow Jones Industrial Average verlor rund 0,23 %, der S&P 500 ca. 0,99 %, der Nasdaq 100 1,47 %. (Ausgangslage: Vorher neue Rekorde bei S&P und Nasdaq)
- In Asien zeigte sich eine Mischung: Japan und Korea setzten ihre Rally fort, China hingegen enttäuschte mit anhaltend schwacher Industrieproduktion.
- Der US-Dollar legte zu auf ein Dreimonatshoch – gestützt durch Hinweise von Jerome Powell, dass eine Zinssenkung im Dezember keineswegs „sicher“ sei.
Einschätzung für heute
Für den DAX heißt das: Keine großen Impulse voraus – wir dürften uns in einem Seitwärtsgang befinden, außer es kommt eine überraschende Meldung. Für Anleger heißt das: „Geduld ist die Tugend“. Wer zockerisch unterwegs ist, sollte auf Ausbrüche über 24.500 oder Abbrüche unter 23.000 achten – denn dort könnte Bewegung entstehen.
2. Unternehmensnachrichten / Einzelaktien
Auch wenn heute keine spektakulären Meldungen groß im Fokus stehen, lassen sich dennoch einige spannende Entwicklungen aus den Quartalszahlen und Technologiewerten hervorheben:
- Bei den US-Technologieriesen zeigen sich Licht und Schatten:
- Alphabet Inc. (Google-Mutter) überraschte positiv mit einem Gewinnanstieg trotz einer Milliardenstrafe der EU – Aktie gewann.
- Microsoft Corporation verlor rund 2,9 %: Trotz starkem Cloud-/KI-Geschäft wurden die Erwartungen für das Wachstum nicht ausreichend übertroffen.
- Meta Platforms Inc. brach um über 11 % ein – große Investitionen in KI angekündigt (für 2025 bis ca. 72 Mrd. USD), für 2026 noch „erheblich höhere“ Ausgaben ohne konkrete Zahl genannt.
 
- Auch bei anderen Branchen:
- Der dänische Pharmakonzern Novo Nordisk A/S plant die Übernahme der US-Biotechfirma Metsera Inc. – Aktion sprang rund 22 % nach oben.
- Tesla Inc. verlor 4,6 %: Neben einem Gewinnrückgang beim chinesischen Wettbewerber BYD Company Limited zog hier ein Rückruf von rund 6.200 Cybertrucks wegen Licht-Montageproblemen.
 
Auch wenn sich diese Entwicklungen nicht direkt auf deutsche Standardwerte im großen Stil auswirken müssen, zeigen sie dennoch, worauf Anleger global achten – insbesondere im Tech- und Zukunftsbereich (KI, Cloud, Automobil-E-Mobilität).
3. Politischer Einfluss
Die Politik spielt weiterhin eine wichtige Rolle auf den Märkten – seien es geldpolitische Signale oder geopolitische Entwicklungen. Drei Themen verdienen besonderen Blick:
a) Geldpolitik
- Die Federal Reserve (Fed) senkte jüngst den Leitzins – allerdings mit dem Hinweis von Jerome Powell, dass eine Zinssenkung im Dezember „alles andere als sicher“ sei. Das schürt Unsicherheit über den weiteren Weg der Zinsen.
- In Europa hat die Europäische Zentralbank (EZB) ihre Entscheidung bereits getroffen – dennoch bleiben viele Marktteilnehmer unschlüssig über das Tempo weiterer Lockerungen oder Straffungen. Die Unsicherheit wirkt wie ein Dämpfer auf die Risikofreude.
- In Japan ist der Yen unter Druck, was die Exportchancen verbessert, aber auch Inflations-/Zinsrisiken birgt.
b) Handel & Geopolitik
- Das Treffen zwischen Donald Trump und Xi Jinping brachte eine Teileinigung im Zolldisput zwischen den USA und China – etwa Aussetzung chinesischer Exportkontrollen seltener Erden, Reduzierung der Fentanyl-Zölle. Dennoch: Der große Durchbruch fehlt.
- Diese Art von „guter-aber-nicht-großer“ Lösung wirkt kurzfristig positiv, aber langfristig bleibt das strategische Risiko hoch.
- Für die Börsen gilt: Politische Risiko-Events bringen Bewegung – aktuell ist es mehr „leichte Entspannung“, nicht „freie Fahrt“.
Fazit
Liebe Leser, für heute gilt: ruhig sitzen, nicht hektisch handeln. Der DAX dürfte sich im Seitwärtsmodus bewegen – auf große Impulse warten heißt hier die Strategie. Global zeigt sich: Tech-Stocks mit Potenzial, aber auch deutlich mit Risiken; Geldpolitik und Politik bleiben die unsichtbaren Fäden der Märkte.
Ich wünsche Ihnen einen schönen Freitag, hoffe auf viele süße Sachen für Sie und wünsche Ihnen ein schönes Wochenende!
 
                                            