Stryker-Aktie springt nach Zahlen auf neues Hoch

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Die neue Quartalsberichtssaison läuft bisher recht gut. Dies gilt auch für die Ergebnisse, die der US-Medizintechnikkonzern Stryker diese Woche bekannt gab. Die Anleger reagierten hocherfreut auf die Beschleunigung des Wachstumstempos und schickten den Aktienkurs auf ein neues Allzeithoch.

Kurzportrait 

Der US-Medizintechnik-Konzern produziert HighTech-Implantate für die Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie sowie künstliche Knie-, Hüft- und Schultergelenke. Zudem bietet Stryker Operationstechnik, Operations-Roboter, Trauma-Systeme und Endoskopie-Systeme. Zubehör und Verbrauchsmaterial für die Versorgung von Patienten sowie Produkte für die Unfallversorgung wie Tragebahren runden das Angebot ab.

Überraschend starkes Schlussquartal 2022

Normalerweise liegen die Ergebnisse von Stryker im Rahmen oder leicht über den Analystenprognosen. Dieses Mal gab es hingegen eine deutliche Abweichung – und zwar nach oben. Der Konzern meldete für das vierte Quartal 2022 einen Umsatz von 5,2 Mrd. US-Dollar. Dies entspricht einem Wachstum von +11% bzw. sogar +14% bei konstanten Wechselkursen – und damit ganze fünf Prozentpunkte über den Analystenprognosen. Auch der Gewinn von 3,00 US-Dollar pro Aktie konnte die Erwartungen von 2,84 US-Dollar je Aktie klar übertreffen.

Für das Gesamtjahr 2022 meldete Stryker einen Umsatz von 18,45 Mrd. US-Dollar, was einem Wachstum von +8% entspricht. Im Schlussquartal konnte der Implantate-Spezialist sein Wachstumstempo also spürbar beschleunigen, was Hoffnung auf das Jahr 2023 macht.

Analystenerwarten sind für 2023 bislang relativ niedrig

Wie stark +14% Umsatzwachstum sind, zeigt sich auch im Vergleich zu den aktuellen Analystenprognosen für das laufende Jahr. Für 2023 rechneten Analysten bislang im Schnitt lediglich mit einem Umsatzwachstum von +4%. Hier dürfte es in Anbetracht der glänzenden Geschäfte zum Jahresschluss 2022 – der wohl auch einen Schub für das erste Quartal 2023 geben dürfte – demnächst zu einigen Prognoseanhebungen kommen.

Beim Gewinn hat Stryker die Messlatte bereits etwas höher gelegt. Das Unternehmen erwartet diesen für das Gesamtjahr 2023 in einer Spanne von 9,85 bis 10,13 US-Dollar pro Aktie. Analysten hatten hier im Schnitt bislang mit 9,83 US-Dollar pro Akte gerechnet.

OP-Roboter soll langfristig für weiteres Wachstum sorgen

Neben Implantaten bietet Stryker auch das dazugehörige Roboter-OP-System Mako an. Bislang ist Mako für die Durchführung von Gelenkersatzoperationen zugelassen. Stryker plant, die Einsatzmöglichkeiten auf den Einsatz bei Wirbelsäulen- und Schulteroperationen auszuweiten. Erste Operationen sind in den neuen Bereichen ab dem Jahr 2024 zu erwarten. Dies dürfte dann bei den Mako-Robotern zu einem deutlichen  Umsatzschub führen.

Aktie kein Schnäppchen mehr

Nach dem gestrigen Kurssprung wird die Stryker-Aktie mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von 28 gehandelt. Nicht gerade ein Schnäppchenpreis. Aber in Anbetracht der verbesserten Perspektiven auch nicht zu teuer. Einen gewissen Bewertungsaufschlag haben die Anleger Stryker immer schon gewährt. Qualität und Krisenresistenz haben an der Börse eben ihren Preis.