Stellantis-Aktie: Milliardenumsätze mit Software – so geht’s!

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„In der Zukunft ist die Software das Herzstück.“ Mit dieser Erkenntnis hatte Stellantis-Chef Carlos Tavares letzte Woche die neue Strategie des Unternehmens umschrieben. Tatsächlich ist die zunehmende Vernetzung der Autos derzeit neben der Elektromobilität das zentrale Thema der Branche.

Die Software wird zum Zünglein an der Waage

Nahezu alle großen Konzerne planen für die nächsten Jahre gigantische Investitionen in Software-Lösungen. Und das nicht ohne Grund: Für immer mehr Verbraucher werden digitale Features in Autos zu einem entscheidenden Kaufargument. Da will natürlich auch Stellantis nicht hintanstehen.

Die Strategie des Autoimperiums kann sich jedenfalls sehen lassen – und dürfte der Aktie enormes Potenzial bescheren. Dazu aber gleich mehr.

Zunächst ein paar Worte zu Stellantis: Der börsennotierte Konzern ist ein Zusammenschluss von insgesamt 14 weltweit bekannten Marken. Darunter: Fiat, Citroen, Peugeot, Jeep, Lancia, Chrysler und Opel. Vor der Corona-Pandemie setzten alle Stellantis-Marken rund um den Globus mehr als acht Millionen Fahrzeuge ab und generierten einen Umsatz von 180 Milliarden Euro. Stellantis kann man also mit Fug und Recht als Autoimperium bezeichnen.

Stellantis will mit neuer Digitalstrategie kräftig Reibach machen

Diese Stärke kann der Konzern hervorragend nutzen, um mit voller Kraft in Zukunftsfeldern durchzustarten. So auch bei der Software. Stellantis will bis 2025 eine zweistellige Milliardensumme in die Digitalstrategie investieren. Damit sollen gleich drei neue Technologieplattformen auf Basis der künstlichen Intelligenz geschaffen werden.

Ähnlich wie die Wettbewerber will sich Stellantis damit neue Einnahmequellen sichern. Schon im Jahr 2030 sollen softwaregetriebene Dienste jährlich 20 Milliarden Euro an Umsatz generieren, betonte Konzernboss Tavares.

So bleibt das Auto immer auf dem neusten Stand

Im Mittelpunkt steht unter anderem die Software-Architektur „STLA Brain“. Diese ist vollständig in die Cloud integriert und ermöglicht es Softwareentwicklern, Funktionen und Dienste schnell zu erstellen und zu aktualisieren – ohne auf eine neue Hardware warten zu müssen.

Solche sogenannten „Over-the-Air-Updates“ sind bei den Autobauern derzeit hoch im Kurs. Ähnlich wie bei Online-Videospielen können die Fahrzeuge damit noch Jahre nach ihrer Herstellung einfach aus der Ferne gepatcht werden.  Wie so oft war auch hier der kalifornische E-Autoprimus Tesla der Vorreiter.

Eine neue Art der Monetarisierung

Natürlich ist das Ganze nicht nur eine technische Spielerei, sondern hartes Business. Stellantis erwartet, dass man mit den Updates die Kosten für das Unternehmen deutlich senken könne. Zudem ist die Verknüpfung mit der Cloud ein wichtiger Grundbaustein bei der Etablierung automatisierter Fahrfunktionen.

Gleichzeitig bieten die „Over-the-Air-Updates“ die Möglichkeit, regelmäßig neue kostenpflichtige Features in die Autos zu integrieren. Eine neue Art der Monetarisierung also. Beispielsweise könnte Stellantis seinen Kunden gegen ein Entgelt oder Abo zusätzliche Navigationsdaten anbieten oder den Zugriff auf einen Online-Shop direkt im Auto ermöglichen.

Welche kostenpflichtigen Features Stellantis in den kommenden Jahren zur Verfügung stellen wird, wollte der Konzern übrigens nicht en détail verraten. Fakt ist: Bereits heute verfügt der Konzern weltweit über 12 Millionen monetarisierbare vernetzte Autos. Bis 2026 sollen es 26 Millionen sein und bis 2030 gar 34 Millionen.

Software-Geschäft – Gewinn-Geschäft

Sie sehen also: Stellantis kann in Zukunft aus den Vollen schöpfen und nach Lust und Laune völlig neue Umsatzquellen kreieren. Doch nicht nur beim Umsatz dürfte die Software-Strategie positive Effekte zeigen. Auch beim Gewinn dürfen Sie als Anleger mit starken Impulsen rechnen.

Der Grund ist ganz einfach: So muss ein Software-Feature im Prinzip nur einmal entwickelt werden und kann dann beliebig oft praktisch ohne zusätzlichen finanziellen Einsatz dupliziert werden. Niedrige Produktionskosten bei einer hohen Reichweite: Ein Vorteil, der in der Gaming-Branche seit Jahren für satte Margen sorgt.

Aktie mit langfristigem Potenzial

Eben dieses enorme Gewinn-Potenzial ist meiner Meinung nach im derzeitigen Aktienkurs noch nicht vollständig eingepreist. Angesichts der hohen Investitionen wird es natürlich noch Jahre dauern, bis sich die Software-Strategie von Stellantis unterm Strich wirklich auszahlen wird. Als Anleger sollten Sie jedenfalls etwas Geduld mitbringen.

Doch das ist nicht der einzige Punkt, der langfristig für die Stellantis-Aktie spricht. So will der Konzern zusammen mit dem Partner Foxconn neue Chip-Familien entwickeln. Dadurch soll die Komplexität dieser essenziellen Komponenten vereinfacht werden.

Vor allem aber will Stellantis durch die Kooperation mit Foxconn, einem der weltweit größten Fertigungsbetriebe für elektronische Produkte, künftige Lieferengpässe vermeiden. Das schafft zusätzliche Sicherheit für die Aktie.

Wenn Sie einen längerfristigen Anlagehorizont haben, könnte die Stellantis-Aktie für Sie also durchaus interessant sein