Steigende Kosten werden für China zunehmend zum Problem

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Nicht nur in Europa, sondern auch in China gibt es verschiedene Indizes, die als Konjunktur-Barometer fungieren. Dazu gehört zum Bespiel auch der Einkaufsmanager-Index. Er ist ein wichtiger Indikator für das verarbeitende Gewerbe, aber auch für die Gesamtwirtschaft.

  • Chinesischer Einkaufsmanager-Index wieder auf Vorkrisen-Niveau
  • Wirtschaft in China normalisiert sich wieder
  • Unterindizes schlagen aber Alarm
  • Auch in China zeichnet sich eine steigende Inflation ab

Dieser Konjunktur-Barometer hat schon wieder Vorkrisen-Niveau erreicht

Der chinesische Einkaufsmanager-Index ist im vergangenen Monat überwiegend stabil geblieben und bewegt sich inzwischen wieder auf dem Niveau vor der Corona-Krise. Dies deutet auf eine Normalisierung der Wirtschaftsaktivitäten hin. Die steigenden Kosten für Vorprodukte werden jedoch durch Unterindikatoren aufgezeigt. Und die zeigen kein ein rosiges Bild mehr.

Der entscheidende Punkt ist: Die steigenden Kosten für Vorprodukte, schmälern die Gewinne der Unternehmen. Sollten die anziehenden Kosten auf den Endverbrauche umgewälzt werden, wäre eine größer werdende Inflation die Folge.

Der Einkaufsmanager-Index ist stabil …

Im Mai blieb der Einkaufsmanagerindex (Purchasing Managers Index, PMI) mit 51,0 für das vertreibende Gewerbe fast unverändert. Zum selben Zeitpunkt stieg der PMI für das Dienstleistungsgewerbe jedoch leicht von 54,9 auf 55,2. Die Rückkehr der PMIs auf Vor-Krisen-Niveau weisen auf eine Normalisierung der wirtschaftlichen Aktivitäten hin. Daraus lässt sich schließen, dass in den folgenden Quartalen die Wirtschaft wieder so stark wachsen könnte wie vor der Pandemie.

… doch die Kosten steigen schnell

Doch ein Haar in der chinesischen Suppe gibt es. Nachdem der Input-Subindex im April noch unter 67 gelegen hatte, stieg er im Mai auf über 70. Dieser Anstieg bedeutet, dass Chinas verarbeitendes Gewerbe ebenfalls den Druck der steigenden Rohstoffpreise spürt. In Peking hat die Regierung bereits Maßnahmen ergriffen, um die steigenden Rohstoffpreise einzudämmen. Doch durch die starke Abhängigkeit des Importsbleibt es abzuwarten, ob diese Maßnahmen anschlagen.

Der chinesische Arbeitsmarkt kommt noch nicht in Schwung

Die Beschäftigungs-Subindizes für das verarbeitende Gewerbe und den Dienstleistungssektor sind weitere Indikatoren, die man in China im Auge behalten sollte. In den letzten Monaten haben sich beiden Beschäftigungsindizes kaum verbessert. Noch immer liegen beide Werte unter 50 – und das weist auf einen Arbeitsmarkt hin, der noch nich richtig in Schwung gekommen ist.

Fazit: Die gesamtwirtschaftliche Dynamik ist überwiegend stabil, jedoch werden die Gewinne der Industrie geschmälert und könnten auch in naher Zukunft weiterhin unter Druck geraten. Sollten die höheren Kosten der Unternehmen an die Verbraucher weitergeben werden, könnte eine höhere Verbraucherpreisinflation die Folge sein.