Spotify profitiert doppelt – Nutzerrekord und bessere Margen

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Spotify kann im ersten Quartal mit beeindruckenden Zahlen aufwarten: Es gab Rekord-Zuwächse bei den Premium-Nutzern, einen kräftigen Umsatzsprung und eine deutlich verbesserte Marge. Der Kurs hat sich in den vergangenen zwölf Monaten fast verdoppelt – und trotzdem spricht vieles dafür, dass die Rally noch nicht zu Ende ist.

Wachstum in Schwellenländern und Preiserhöhungen tragen

Das Unternehmen wächst nicht nur in etablierten Märkten, sondern gewinnt vor allem in Schwellenländern so viele neue Kunden wie seit dem Pandemiejahr 2020 nicht mehr. Über drei Millionen neue monatlich aktive Nutzer sind hinzugekommen, und auch die Zahl der zahlenden Kunden wächst stark.

Das Besondere: Spotify gelingt es, dieses Wachstum profitabel zu gestalten. Die Bruttomarge liegt aktuell bei 31,6 % – ein Anstieg von über vier Prozentpunkten im Vergleich zum Vorjahr. Gleichzeitig hebt das Management hervor, dass noch Spielraum für Preiserhöhungen besteht. Die Abo-Gebühr wurde seit dem Start nur um 2 € erhöht; weitere Anpassungen sollen schrittweise folgen.

Neue Einnahmequellen und hohe Bindung

Neben Musik rücken Podcasts, Videoinhalte und insbesondere Hörbücher stärker in den Fokus. KI-gestützte Empfehlungen und Funktionen wie das „Superfan“-Modell sollen Nutzer länger auf der Plattform halten und bieten somit einen Vorteil gegenüber Wettbewerbern wie YouTube oder Apple Music. Die Wechselkosten sind hoch: Wer einmal seine persönlichen Playlists, Vorlieben und Empfehlungen aufgebaut hat, bleibt eher auf der Plattform, selbst wenn der Preis steigt.

Einziger Wermutstropfen ist das langsamere Wachstum des Werbegeschäfts. Die Einnahmen steigen nur noch um 5 % gegenüber dem Vorjahr, was sich aber mit der aktuellen Konjunktur erklären lässt. Langfristig dürfte das Partnerprogramm für Videopodcasts hier neue Impulse liefern.

Fazit

Spotify zeigt eindrucksvoll, wie Plattformgeschäft, Skaleneffekte und smarte Preissetzung zusammenspielen können. Die operative Marge steigt, der Nutzerstamm wächst – und das alles bei geringer Verschuldung und über 8 Mrd. € Liquidität. Wer sich von der hohen Bewertung nicht abschrecken lässt, erkennt hier ein Geschäftsmodell in einer frühen Phase der Monetarisierung.