Spannende Handelswoche
Die neue Börsenwoche verspricht Spannung – zwischen Charttechnik, Unternehmensschlagzeilen und politischen Dauerbaustellen. Ich habe Ihnen hier die wichtigsten Themen zusammengestellt:
Marktgeschehen an den Börsen
Der DAX dürfte am Montag mit einem leichten Plus starten. Am Freitag hat der DAX endlich die zähe 21-Tage-Linie geknackt – ein kleiner Hoffnungsschimmer für Anleger, dass die Konsolidierungsphase ihrem Ende entgegengeht.
Die nächsten charttechnischen Hürden warten bei der 50- und 100-Tage-Linie um 23.900 Punkte. Während die US-Börsen zuletzt munter neue Rekorde aufstellten, läuft der DAX seinem Hoch seit Juli weiter hinterher.
Aus den USA stehen in dieser Woche wichtige Konjunkturdaten an: Die ISM-Einkaufsmanagerberichte am Mittwoch und Freitag sowie der Arbeitsmarktbericht am Freitag könnten neue Impulse liefern.
In Asien zeigte sich der Wochenauftakt freundlich:
- KOSPI +1,1 % und Hang Seng +1,5 %, angetrieben von einer Erholung der Technologiewerte.
- China legte moderat zu, Singapur ebenfalls.
- Nur Japan fiel aus dem Rahmen – der starke Yen setzte exportlastige Aktien unter Druck.
Unternehmensnachrichten / Einzelaktien
Die US-Börsen hatten am Freitag einen versöhnlichen Wochenausklang:
- Dow Jones +0,65 %,
- S&P 500 +0,59 %,
- Nasdaq 100 +0,44 %.
Gestützt wurden die Märkte von Inflationsdaten, die im Rahmen der Erwartungen lagen. Der PCE-Deflator, das wichtigste Inflationsmaß der Fed, zeigte nur moderate Zuwächse – Spielraum für weitere Zinssenkungen bleibt also bestehen.
Besonders auffällig waren diese Einzelwerte:
- Boeing +3,6 %: Die FAA will Beschränkungen für die 737 Max lockern, zudem winkt ein Mega-Auftrag von Turkish Airlines.
- Intel +4,4 %: Rückenwind durch Pläne der US-Regierung, die Abhängigkeit von ausländischen Halbleitern zu verringern.
- Electronic Arts +15 %: Die Aktie sprang auf ein Rekordhoch. Grund: Ein Konsortium um Silver Lake und den saudischen Staatsfonds PIF will den Spieleentwickler offenbar übernehmen – der Deal könnte bis zu 50 Milliarden Dollar schwer werden.
- Merck & Co und Johnson & Johnson: Beide zogen stärker als der Markt an, beflügelt durch Trumps Zollpolitik.
- Paccar +5,2 %: Profiteur möglicher 25 %-Zölle auf schwere Lkw, da die Produktion fast ausschließlich in den USA erfolgt.
Politischer Einfluss
Ohne Politik wäre es an der Börse fast langweilig – auch diese Woche bleibt es spannend:
- In den USA droht ab Mittwoch eine Government Shutdown, falls sich der Kongress nicht rechtzeitig auf eine Finanzierung einigt. Ein wiederkehrendes Polit-Spektakel, das die Märkte nervös macht.
- Handelspolitik bleibt ein Risikofaktor: Trumps neue Zollpläne sorgen für Unsicherheit. Besonders im Fokus: Halbleiter, Pharmaimporte und Nutzfahrzeuge.
- In Australien und Indien tagen die Notenbanken. Die RBA dürfte ihre Zinsen stabil halten, könnte aber im November eine Senkung auf 3,35 % in Aussicht stellen. Die RBI wird wohl am Leitzins festhalten, aber über niedrigere Mindestreservesätze eine kleine Lockerung einleiten.
Fazit für Anleger:
Der Wochenstart verspricht leichte Gewinne, getragen von freundlichen Vorgaben aus Asien und den USA. Doch Vorsicht: Zwischen US-Shutdown-Drohung, anstehenden Konjunkturdaten und Zollrisiken bleibt die Nervosität hoch. Anleger brauchen weiter gute Nerven – und vielleicht auch einen langen Atem.