Softbank-Aktie: Kursverfall bei chinesischen Aktien sorgt für Milliardenverlust!

Inhaltsverzeichnis

Uber, Nvidia, ByteDance, DoorDash, Slack, Klarna, Qualtrics, WeWork, eToro, die Deutsche Telekom, Didi, Alibaba und Coupang: Das ist nur eine kleine Auswahl an Firmen, an denen der japanische Investmentkonzern Softbank beteiligt ist. Insgesamt zählen mehr als 350 Unternehmen zum Portfolio der Japaner.

Softbank: zwischen Euphorie und Desaster

Softbank ist damit einer der weltweit führenden Kapitalgeber für Start-ups – vor allem aus dem Tech-Bereich. Konzernchef Masayoshi Son, der als reichster Mann Japans gilt, bezeichnete sein Technologie-Konglomerat immer wieder als Gans, die goldene Eier lege. Tatsächlich hatte die Softbank noch im Mai einen gigantischen Milliardengewinn gemeldet.

Doch die Abhängigkeit von den Aktienkursen der Portfolio-Firmen erwies sich für die Japaner auch immer wieder als Fallstrick. Bekanntestes Beispiel ist wohl der deutsche Zahlungsabwickler Wirecard. Dieser hatte die Softbank 2019 ins Boot geholt – also nur etwa ein Jahr bevor die FinTech-Firma wegen des Bilanzskandals in die Bedeutungslosigkeit abrutschte.

Pekings Regulierungswut wird zur bitteren Pille

Nun muss die Softbank erneut einen bitteren Rückschlag hinnehmen. Diesmal geht es um China. Wie Sie sicherlich wissen, geht die Pekinger Zentralregierung seit Monaten mit harter Hand gegen die dortigen Technologiekonzerne vor.

Offenbar ist der Kommunistischen Partei der massive Machtzuwachs der Konzerne in den letzten Jahren ein Dorn im Auge. Entsprechend gängelt Peking die Unternehmen geradezu mit Regulierungsmaßnahmen. Dabei geht es zum Beispiel um eine stärkere Kontrolle der Datenverarbeitung  und um einen faireren Wettbewerb.

Das wiederum sorgt bei den Investoren für pure Angst. Allein im abgelaufenen Quartal haben etwa der Technologieriese Alibaba, der Fahrdienstvermittler Didi und der Online-Händler Coupang rund ein Drittel ihres Börsenwerts eingebüßt.

Softbank muss Milliardenverlust einstecken

Das trifft natürlich auch die japanische Softbank ins Mark. Investitionen in chinesische Tech-Firmen gelten seit jeher als eines der wichtigsten Standbeine der Japaner. Nun erweist sich diese Strategie als Bumerang.

Man befinde sich in einem Schneesturm, musste Masayoshi Son vor wenigen Tagen einräumen. Schaut man sich die neuen Bilanzzahlen an, trifft das jedenfalls zu. Im abgelaufenen Quartal musste die Softbank vor allem wegen der Abwertung chinesischer Aktien einen Verlust von umgerechnet 3,03 Milliarden Euro einstecken.

Allein die Vision Funds, in denen die Softbank ihre Beteiligungen zusammenfasst, bilanzierte einen Fehlbetrag von knapp neun Milliarden Euro. Im Vorjahreszeitraum hatte Softbank noch einen Gewinn von 4,8 Milliarden Euro in den Büchern stehen.

Hoffnung auf Grab und Co.

Als Belastungsfaktor erwies sich auch das IPO-Geschäft. Die Japaner unterstützen rund um den Globus junge Firmen bei Börsengängen. Zwischen Juli und Ende September aber musste die Softbank hier mit einer Flaute zurechtkommen.

Immerhin: Für die kommenden Monate blickt der Konzern auf eine robuste Pipeline. So sollen etwa der indische Fahrdienstanbieter Ola und die Logistikfirma Delhivery an die Börse gebracht werden – ebenso der Uber-Konkurrent Grab.  Letzterer gilt als wertvollstes Einhorn in Südostasien.

Zudem will die Softbank ein weiteres Aktienrückkaufprogramm starten und knapp 15 Prozent der eigenen Papiere für 7,6 Milliarden Euro  zurückkaufen. Dadurch will man positive Impulse für den eigenen Aktienkurs setzen. Eine Geschäftsprognose für das laufende Fiskaljahr 2021/22 gab die Softbank indes nicht preis.

Mein Fazit für Sie

Auf der einen Seite ist der Softbank-Konzern einer der wichtigsten Förderer neuer Geschäftsmodelle und Technologien. Auf der anderen Seite aber leistet sich das Unternehmen immer wieder Fehlschüsse und begibt sich dadurch auf dünnes Eis. Angesichts der schieren Menge an Beteiligungen in oftmals volatilen Märkten ist das wahrlich auch kein Wunder.

Wollen Sie in die Softbank-Aktie investieren, müssen Sie also starke Nerven haben.