Snowflake – macht die „Schneeflocke“ morgen erstmals Gewinn?

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Es war ein Riesen-Hype, als das Unternehmen Snowflake im Herbst 2020 an die Börse ging.

Besonders erstaunlich: Warren Buffet, der IPOs normalerweise meidet wie der Teufel das Weihwasser, war von Anfang an dabei: Sein Unternehmen Berkshire Hathaway soll 6,13 Millionen Aktien zum Preis von rund 120 US-Dollar pro Aktie übernommen haben.

Privatanleger, die die Aktie nach dem Börsengang kauften, mussten mehr als das Doppelte zahlen: Der Eröffnungskurs lag am ersten Handelstag bei 245 US-Dollar. Anschließend schaffte die Aktie es in der Spitze sogar bis auf 429 US-Dollar.

Snowflake ist weit von seinen Höchstständen entfernt

Doch diese rosigen Zeiten sind für Snowflake längst vorbei. Im Tief vom Juni notierte die Aktie nur noch bei gut 110 US-Dollar, also sogar unter Warren Buffets vermutlichem Einkaufskurs. Mittlerweile hat sich die Aktie zwar wieder etwas erholt. Mit Kursen um die 145 US-Dollar ist sie aber noch weit von ihren Höchstständen entfernt.

Was macht Snowflake eigentlich? Das Unternehmen bietet eine Datenanalyseplattform an, die alle Informationen eines Unternehmens in der Cloud an einem Punkt zusammenführt.

So sollen aussagekräftige Geschäftseinblicke gegeben und datengesteuerte Anwendungen erstellt werden.

Gigentische Wachstumsraten, aber wenig Gewinn

Die Wachstumsraten sind dabei gigantisch: Von 1,22 Milliarden US-Dollar im bereits abgeschlossenen Geschäftsjahr 2022 soll der Umsatz gemäß Analystenprognosen auf über 2 Milliarden US-Dollar im Geschäftsjahr 2023 und auf mehr als 3 Milliarden US-Dollar im Jahr 2024 wachsen.

Das Problem: Bisher machte Snowflake keinen Gewinn.

Doch das könnte sich bei den morgigen Quartalszahlen ändern: Analysten rechnen erstmals in der Unternehmensgeschichte mit einem Mini-Gewinn von 0,042 US-Dollar.

Snowflake bleibt sehr hoch bewertet

Ist Snowflake dadurch ein Kauf? Aus meiner Sicht nicht.

Schauen wir uns die Bewertung des Unternehmens an. Das Kurs-Gewinn-Verhältnis ergibt bei einem Unternehmen, das gerade erst an der Gewinnschwelle steht, wenig Sinn als Bewertungskennziffer.

Aussagekräftiger ist das Kurs-Umsatz-Verhältnis (KUV).

Das liegt bei fair bewerteten Unternehmen im niedrigen einstelligen Bereich.

Bei Snowflake beträgt es für das Geschäftsjahr 2022 satte 37.

Und selbst wenn die Analysten Recht behalten und das Unternehmen seinen Umsatz im nächsten Geschäftsjahr fast verdoppelt, läge das KUV dann immer noch bei 22.

Und mit dem Umsatz scheinen auch die Kosten zu steigen. Denn die Gewinnerwartung für 2024 liegt trotz des enormen Umsatzsprungs bei mickrigen 0,40 US-Dollar pro Aktie, was bei den aktuellen Kursen zu einem astronomischen Kurs-Gewinn-Verhältnis von 360 führen würde.

Selbst wenn Snowflake also morgen erstmals einen Gewinn verkünden sollte: Momentan ist nicht die richtige Zeit für so hoch bewertete Wachstumsaktien.

Ich rechne deswegen damit, dass wir die Tiefs bei Snowflake noch nicht gesehen haben, sondern die Aktie noch deutlich tiefer fallen kann, bevor sie ihren Boden findet.