Sie gewinnen, weil andere Zocken

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Unternehmen mit starkem Wachstum sind für Sie als cleverer Anleger natürlich interessant. Wie klingt in Ihren Ohren eine Umsatzsteigerung um 100 % im letzten Quartal? Sie wollen unbedingt mehr über diesen Senkrechtstarter erfahren? Gerne!

Es geht um Europas größten Gaming-Konzern, Embracer

(WKN: A3C36T), mit einem Börsenwert von 8 Milliarden Euro.

Direkt nach der Gründung als Videospielhandel durch den 19-jährigen Schweden Lars Wingefors startete das Unternehmen durch. Nachdem die ersten 10 Millionen Euro gemacht waren, dachte sich Wingefors, er müsse nun nicht mehr zur Schule gehen und konzentriert sich seitdem ausschließlich auf den Aufbau von Embracer. Das war im Jahr 2004.

Einfache, aber effektive Strategie

Wingefors‘ Erfolgsrezept lag in der einfachen Strategie, kleinere und mittlere Gaming-Studios aufzukaufen. Weder Hits noch Blockbuster, sondern viele kleine Spiele, die Umsatz und damit Cash brachten.

Mit der Zeit wuchs Embracer zu einem gigantischen Spiele-Imperium heran. Im letzten Jahr konnte das Unternehmen wegen Übernahmen um 100 % wachsen. Im Fokus steht da vor allem die Übernahme des Brettspielekonzerns Asmodee für 3 Milliarden Euro.

Quelle: Aktien Screener Investor Verlag

Embracer ist also inzwischen kein Laden mehr, der kleine Studios aufkauft, um für die Börse attraktiver zu werden. Es geht nicht mehr ausschließlich um Mobile Games, Konsolen und PC-Spiele, sondern zum Beispiel um Brettspiele oder um Herr der Ringe. Wenn in Zukunft Filme oder Spiele rund um die Marke „Herr der Ringe“ oder „Der Hobbit“ auf den Markt kommen, verdient Embracer durch den Kauf der Bewegbildrechte der Marken jedes Mal mit. Das gilt zum Beispiel für die aktuelle Herr der Ringe Serie auf Amazon, den Herr der Ringe Film von Warner Brothers sowie das Herr der Ringe Videospiel von Elektronic Arts.

Pro und Contra der Bauchladentaktik

Einige Experten sehen die breite Aufstellung von Embracer skeptisch. Sie monieren, dass das Unternehmen nun viel schwerer zu bewerten sei. Im Gegensatz zu Mobile Games sind beispielsweise Brettspiele kein gigantischer Wachstumsmarkt. Wie soll das eingepreist werden? Hinzu kommt, dass Konglomerate an der Börse oft niedriger bewertet werden.

Andere Experten begrüßen die breite Spiele-Expertise in nur einer Firma. Die Lizenzrechte sind so viel mehr wert, weil Embracer nicht nur ein Mobile Game, sondern auch ein Brett- und Konsolenspiel herausbringen kann.

Warum ein Einstieg interessant sein könnte

Für eine kurzfriste Wette könnte Embracer interessant sein, weil das Unternehmen in einem Börsen-Segment gestartet ist, in dem es weniger regulatorische Bedingungen gibt. So fiel der Börsengang leichter, allerdings kommt Embracer aktuell nicht für große Indices oder Fonds in Frage.

Das soll sich langfristig gesehen ändern. Deshalb hat Embracer im letzten Quartal bereits die Rechnungslegung umgestellt, bis Mitte 2023 soll der Umzug an die Hauptbörse Schwedens, die Nasdaq Stockholm, erfolgen. Die Kurse könnten dann einen gewaltigen Schub bekommen und Sie könnten profitieren.