Shutterstock – Bilderwelten plus KI

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Shutterstock gilt seit jeher als Datenbank für Kreative. Jetzt kommt noch KI hinzu, was der Aktie Auftrieb verleihen könnte.

Was fürs Auge …

Nicht nur ein gutes Auge für lohnende Motive, auch das richtige Näschen für Prima Geschäfte hatte wohl der Programmierer und Fotograf Jon Oringer, als er im Jahr 2003 das US-Unternehmen Shutterstock gründete. Die damalige Geschäftsidee, die bis heute trägt: Die Bilder von – gefühlt – unzähligen Fotografinnen und Fotografen auf einer Onlineplattform zu bündeln, sodass sich Medien gegen Gebühr die Fotos herunterladen und die Nutzungsrechte sichern können.

Das kostet selbstverständlich Gebühren, was wiederrum den Kunst-Schaffenden sowie Shutterstock als Vermittlungsstelle zugutekommt. Nach eigenen Angaben verfügt das Unternehmen über eine Bibliothek mit weit mehr als 200 Millionen Fotos, Vektorgrafiken und Illustrationen. Jeder Fotograf, jede Fotografin, der/die etwas auf sich hält, kann eigene Bilder hochladen, damit Shutterstock sie vermarktet.

Me an my Mops

Beispiel: Die Zahnarzt-Gattin hält sich nicht nur einen veritablen Kiefer-Orthopäden als Mann, sondern auch einen Mops. In ihrer reichlich bemessenen Freizeit macht sie ein paar Dutzend Selfies von sich und dem Hundi und bietet diese online über Shutterstock Nutzern an.

Angenommen, ich betreibe die in Deutschland größte Internetseite mit Möpsen und nutze etliche der besagten Selfies auf meinem Blog, muss ich das bezahlen. Shutterstock hält einen Teil davon für die Vermittlung, den Rest bekommt die talentierte Mops-Fotografin. Die kann dann im Handumdrehen frisches Mops-Futter kaufen.

Ein, wie ich finde, durchaus lukratives Geschäftsmodell. Dies signalisieren jedenfalls die einmal mehr nicht schlechten Zahlen für das erste Quartal des laufenden Geschäftsjahres.

Wachstum in Q1

Vor wenigen Tagen legte das Unternehmen die Zahlen für das erste Quartal des laufenden Geschäftsjahres vor. Kernaussage: Shutterstock wächst weiter. So stiegen die Umsatzerlöse um gut 8 Prozent auf etwas mehr als 215 Millionen US-Dollar – nach knapp 200 Millionen Dollar während des Vergleichszeitraums.

Überproportional legte der Gewinn je Aktie zu. Hatte dieser im Vorjahresquartal noch glatte 1,00 US-Dollar betragen, so verdiente Shutterstock im jüngsten Quartal knapp 30 Prozent mehr, nämlich 1,29 Dollar je Aktie.

Jetzt die Shutterstock Aktie kaufen?

Um dies vorwegzunehmen: Auf kurze Sicht waren die Anteilsscheine von Shutterstock (WKN: A1J51N) nicht das schlechteste Investment. Denn in den vergangenen sechs Monaten gewannen die Papiere um rund ein Drittel an Wert, im laufenden Jahr liegt die Shutterstock Aktie rund 27 Prozent vorn (Werte jeweils auf US-Dollar-Basis). Auch die längerfristige Wertentwicklung über die vergangenen zehn, fünf und drei Jahre ist durchaus akzeptabel, wenn auch kein Kracher.

Was nunmehr interessiert, ist eine schlüssige Antwort auf die Frage, ob der Einstieg lohnt. Nähern wir uns der Antwort durch einen Blick auf die Bewertung der Aktie. Für das laufende Geschäftsjahr haben sich Analysten auf ein Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von knapp 30 eingependelt. Dieses soll, so der Konsens, im kommenden Geschäftsjahr auf knapp 25 fallen. Dies ist aus meiner Sicht nicht gerade billig.

Dennoch gibt es einige Gründe, sich ein paar Shutterstock Aktien – spekulativ wohl gemerkt! – ins Depot zu legen. Zum einen hat die Aktie seit Herbst 2021 nach meinem Geschmack deutlich zu viel an Wert eingebüßt. Damals notierten die Papiere noch oberhalb von 120 US-Dollar, momentan sind sie für 67 Dollar zu haben. Ich glaube, es gibt hier durchaus Kurspotenzial in den kommenden Monaten.

Was mich zudem optimistisch stimmt ist, dass Shutterstock längst auch in Sachen KI mitmischt. Wir wissen aus den sozialen Medien, dass KI-generierte Bilder täuschend echt sein können. Genau auf dieser Tatsache basiert die Shutterstock-Technologie.

Heißt: Der Nutzer beschreibt in wenigen Worten, welches Bild bzw. welches Motiv er haben möchte, und Shutterstock generiert KI-basiert genau dieses. Getoppt wird dieses Angebot durch eine Technologie, die aus der Kooperation zwischen Shutterstock und Nvidia entstanden ist. Erneut reichen einige wenige erklärende Worte des Nutzers, damit 3D-Modelle entstehen. Ich finde, spannende Perspektiven, die mit dem Unternehmen einhergehen. Deshalb für mich die Einschätzung eines spekulativen Kaufs.