Seven & I – hohe Benzinpreise und schwacher Yen halfen

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Die japanische Einzelhandels-Gruppe Seven & I Holding hat in der am 31. August zu Ende gegangenen ersten Hälfte des Geschäftsjahrs 2023 mehr umgesetzt und verdient als erwartet und deshalb die Jahresprognose angehoben.

Tankstellengeschäft in Nordamerika boomt

Die im japanischen Leitindex Nikkei 225 notierte Holding Seven & I trägt die „7“  nicht ohne Grund im Firmennamen. Denn der Konzern besteht aus sieben Unternehmenssegmenten – von Mini-Shops über Supermarktketten und Finanzdienstleister bis hin zu IT-Firmen. Seit Frühjahr 2021 gehört die US-Tochter Seven Eleven zudem zu den größten Tankstellenbetreibern in Nordamerika.

Seven & I hat damals die Speedway-Tankstellen von Marathon Oil für 21 Milliarden Dollar gekauft und mit den Einzelhandelsgeschäften in den USA und Kanada von Seven Eleven zusammengelegt. Dieser Bereich hat im ersten Halbjahr einen erheblichen Anteil zu den Gesamtumsätzen beigetragen. Die internationalen Verkäufe insgesamt haben fast Dreiviertel des Holdingumsatzes erreicht.

Gewinnprognose deutlich angehoben

Stark steigende Benzinverkäufe der amerikanischen Speedway-Stationen waren denn auch im ersten Halbjahr des bis 28. Februar laufenden Geschäftsjahrs 2023 die größten Treiber für Umsatz und Ertrag. Das Management begründet damit auch seine Prognoseerhöhung für 2023. Der operative Gewinn soll nun 477 Milliarden Yen (rund 3,3 Milliarden Euro) betragen und damit um 22 Milliarden Yen über den bisherigen Erwartungen der Holdinggesellschaft angesiedelt sein. Der neue Zielwert liegt auch leicht über den durchschnittlichen Analystenerwartungen von gut 470 Milliarden Yen.

Im ersten Halbjahr sind die operativen Erträge um 26,1 % auf knapp 235 Milliarden Yen geklettert, also auf knapp die Hälfe der neuen Jahresprognose. Neben den Benzinverkäufen hat dazu auch der im Verhältnis zum Dollar extrem schwache Yen merklich beigetragen. Dadurch sind die im Dollarbereich erzielten Gewinne in Yen umgerechnet sehr viel stärker geklettert. Der Gewinn ist aber trotz des hohen Zuwachses deutlich langsamer gestiegen als die Umsätze, die um 55 % auf rund 5,7 Billionen Yen (knapp 40 Milliarden Euro) emporschnellten.

Aktie verliert, notiert aber höher als vor einem Jahr

Trotz der Prognoseanhebung hat die Aktie von Seven & I Holding an Boden verloren. In Frankfurt notierten die Anteilscheine im Mittagshandel bei knapp 40 Euro. Das ist ein Minus von rund 3 %. Die Aktie liegt damit zwar deutlich unter dem 20-Jahreshoch vom Februar dieses Jahres mit 45,40 Euro. Aber immer noch leicht über dem Kurs von Anfang Oktober 2021, der rund 38 Euro betragen hatte.