Setzen Sie nicht alles auf eine Karte

Setzen Sie nicht alles auf eine Karte
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Die großen Technologieschwergewichte waren im vergangenen Jahr diejenigen, die den Aufschwung am Aktienmarkt maßgeblich – um nicht zu sagen, fast allein – getragen haben. Vielleicht haben Sie in diesem Zusammenhang auch schon öfter den Begriff „Magnificent Seven“ gehört. So werden die großen US-Technologietitel genannt.

Weil diese Werte stark gelaufen sind, warnen manche vor einem möglichen Rückschlag. Dazu muss es nicht kommen. Was sich aber andeutet: Der Aufschwung, der bislang nur von relativ wenigen Werten getragen wurde, scheint allmählich an Breite zu gewinnen. Darauf sollten Sie sich als Anleger einstellen.

Top-Ten-Aktien machen in den USA 75% des Börsenwerts aus

Als „Magnificent Seven“ werden die großen US-Firmen bezeichnet, namentlich Apple, Microsoft, Alphabet, Meta, Amazon, Nvidia und Tesla. Der Elektroauto-Hersteller hat sich beim Börsenwert schon aus den Top Sieben verabschiedet. Auch die Apple-Aktie befindet sich nun schon seit einiger Zeit in einer ausgedehnten Konsolidierungsphase.

Im vergangenen Jahr waren es jedoch diese Werte, die den Aufschwung maßgeblich getragen haben. Das hat dazu geführt, dass der addierte Börsenwert der zehn größten amerikanischen Unternehmen aktuell 75% der gesamten Marktkapitalisierung aller börsennotierten US-Gesellschaften ausmacht.

Aufschwung gewinnt langsam an Breite

Eine derart starke Konzentration auf relativ wenige Titel gab es in der Vergangenheit nur sehr selten, beispielsweise auch zu Zeiten der Weltwirtschaftskrise Anfang der 1930er-Jahre oder vor dem Platzen der Internetblase kurz nach der Jahrtausendwende.

Für Skeptiker ist das ein willkommenes Argument, um vor einem Crash oder zumindest einer starken Korrektur zu warnen. Natürlich ist eine Verschnaufpause bei Technologiewerten nach der starken Rally nicht auszuschließen. Das muss aber nicht zwingend in eine massive Korrektur münden. Möglicherweise kommt es einfach zu einem Favoritenwechsel.

Dafür gibt es zumindest Indizien. Zum Beispiel die Kursentwicklung im zurückliegenden ersten Quartal. Der S&P 500 verbuchte in den ersten drei Monaten einen Gewinn von 10,2% und verzeichnete damit das beste Auftaktquartal seit 2019. Der Technologie-Index Nasdaq 100 kam dagegen „nur“ einen Zuwachs von 8,5% und blieb damit hinter dem S&P 500 zurück.

Setzen Sie nicht alles auf eine Karte

Das starke Momentum im Technologiesektor scheint also ein wenig nachzulassen. Wie gesagt: Das muss nicht bedeuten, dass eine stärkere Korrektur ansteht. Es zeichnet sich aber ab, dass viele Investoren jetzt vermehrt in andere Branchen umschichten und dass der Aufschwung an Breite gewinnt.

Für Sie heißt das: Sie sollten nicht alles auf eine Karte setzen und – falls Sie stark im Tech-Bereich vertreten sind – möglicherweise auch mal bei dem einen oder anderen Wert Gewinne realisieren und die Gewichtung etwas zurückfahren. Wichtig: Achten Sie auf eine vernünftige Streuung in Ihrem Depot. Insgesamt gibt die Charttechnik für die Aktienmärkte aber weiterhin grünes Licht.