Sekisui House – kleine Lichtblicke an den Immobilienmärkten

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Der japanische Bauriese Sekisui House hat in der ersten Hälfte des Geschäftsjahrs 2024 die Folgen höherer Zinsen und Preise bei Wohnimmobilien zu spüren bekommen. Der Gewinn ist deutlich gesunken, aber steigende Auftragseingänge sorgen für Zuversicht.

Der Umsatz legt leicht zu …

Das im Tokioter Leitindex Nikkei 225 gelistete international tätige Unternehmen ist stolz darauf, in seiner Geschichte so viele Häuser gebaut zu haben wie kein anderer Konzern weltweit – nämlich über 2,6 Millionen. In den ersten sechs Monaten des Geschäftsjahrs 2024 (1. Februar bis 31. Juli 2023) sind allerdings nicht mehr so viele hinzu gekommen wie in den letzten Jahren. Dass Sekisui House dennoch einen Umsatzanstieg um 2,7% auf 1,6 Billionen Yen (rund 10 Milliarden Euro) vermelden konnte, lag an den höheren Verkaufspreisen und Mieteinnahmen, mit denen steigende Material- und Personalkosten teilweise kompensiert wurden.

Während das Geschäft am Heimatmarkt Japan noch einigermaßen gut lief, ist es an wichtigen Auslandsmärkten wie den USA, Großbritannien, Australien und China stark geschrumpft. Zum Teil liegt das laut Sekisui daran, dass dort die Zinsen kräftiger geklettert sind als in Japan, wo die Notenbank eine sehr vorsichtige Politik betreibt. Das Auslandsgeschäft brach um 16,5%  auf 202 Milliarden Yen (1,3 Milliarden Euro) ein. Der Umsatzanteil der Aktivitäten außerhalb Japans schrumpfte dadurch von rund 17% vor Jahresfrist auf knapp 14%.

… aber der Gewinn geht deutlich zurück

Auf der Gewinnseite sieht es deutlich schlechter aus als beim Umsatz. Der operative Ertrag gab um 14,7% auf 124,9 Milliarden Yen nach (rund 790 Millionen Euro), das Ergebnis je Aktie um 9,5% auf 140,31 Yen (0,88 Euro). Auch hier verdarb das Auslandsgeschäft ein besseres Ergebnis. Denn der operative Gewinn im internationalen Bereich schrumpfte um 73%, die operative Gewinnmarge vom Umsatz stürzte dadurch von 19,1% auf 6,2% ab.

Trotz der – größtenteils am Markt in dieser Größenordnung erwarteten – Zahlen für die erste Jahreshälfte blickt das Managment von Sekisui House recht zuversichtlich in die Zukunft. In den USA seinen positive Signale am Immobilienmarkt zu vermelden und auch in Japan bessere sich die Lage allmählich. Ein gutes Indiz dafür sind die Auftragseingänge, die im Jahresvergleich um 9,9% zugelegt haben.

Dabei hellen sich  auch im Auslandsgeschäft die Perspektiven etwas auf. Die Bestellungen haben dort immerhin um 6,7% zugenommen, ziehen also den Gesamtkonzern nicht mehr so sehr nach unten wie zuletzt.

Zuversichtlicher Jahresausblick

Immerhin rechnet Sekisui House nunmehr damit, dass der Umsatz im Geschäftsjahr 2024 um 5,2 auf über 3 Billionen Yen (19 Milliarden Euro) klettern wird. Das würde immerhin eine Verdoppelung des Wachstumstempos gegenüber dem ersten Halbjahr bedeuten. Und auch beim Gewinn ist Land in Sicht.

Der operative Ertrag soll um 1,3% auf 265 Milliarden Yen zulegen, das Ergebnis je Aktie soll um gut 6% auf 295 Yen klettern. Allerdings liegt dieser Wert leicht unter den Prognosen der Analysten. Die Aktie von Sekisui House klettert im Nachmittagshandel leicht und notiert mit rund 19,50 Euro etwas höher als am Vortagsschluss mit 19,30 Euro. Im Vergleich zum Zwischentief von 17,20 Euro Mitte Juni bedeutet das ein Plus von rund 13%.