Schott Pharma: Erfolgreicher IPO an Frankfurter Börse

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Das war mal wieder ein ganz besonderer Moment, als am vergangenen Donnerstag im Handelssaal der Frankfurter Börse die Börsenglocke geläutet wurde.

Besonders auch deshalb, weil es nicht nur der größte Börsengang in diesem Jahr 2023 in Deutschland war, sondern weil sich das Unternehmen Schott Pharma explizit für den Börsenplatz Frankfurt entschieden hat.

Das Unternehmen wollte bereits 2022 an die Börse

Eigentlich wollte man ja bereits im Jahr 2022 seinen Börsengang vollziehen, aber der Krieg gegen die Ukraine sowie eine hohe Inflation und diverse Leitzinserhöhungen machten den Plan dann doch zunichte.

Anders als etwa der Impfstoffhersteller BioNTech oder auch der Sandalenhersteller Birkenstock (Börsengang im Oktober in den USA) hat man sich bei Schott Pharma ganz bewusst für den Börsenplatz in Frankfurt entschieden, weil hierzulande wohl auch das Interesse am Unternehmen enorm groß gewesen ist.

Ob bei den privaten Anlegern oder auch institutionellen Investoren, scheint das Geschäftsmodell, das sich auf Produkte und Lösungen für injizierbare Medikamente fokussiert, gut angekommen zu sein.

Der erste Preis sorgte für Applaus

Der erste Preis wurde dann gegen 9:15 Uhr ausgerufen und sorgte im Saal für durchaus heftigen, erlösenden Beifall, denn der erste Preis lag bei 30 Euro, nach einem Ausgabepreis von 27 Euro, im Prime Standard der Frankfurter Wertpapierbörse. Bis zum Mittag konnten die Papiere sogar noch ein wenig zulegen, bis auf 30,42 Euro und schlossen am vergangenen Freitag bei 31,60 Euro.

Betrachtet man den Ausgabepreis, dann wird das Unternehmen mit 4,06 Mrd. Euro bewertet und die Mutter, der Glaskonzern Schott aus Mainz, nimmt mit der Veräußerung von 23% der Anteile immerhin 935 Mio. Euro ein.

Profiteur einer hohen Nachfrage medizinischer Produkte

Das im Jahr 2022 ausgegliederte Unternehmen von Schott, stellt unter anderem Spritzen aus Glas und Spezialglas, Kunststoff, Ampullen und Fläschchen für den Medizinbereich her und profitiert vom stark wachsenden Geschäft mit injizierbaren Medikamenten.

Weiterhin setzt das Unternehmen auf ein Wachstum durch die hohe Nachfrage nach seinen Spritzen für mRNA-Therapien und Medikamente zur Behandlung von Diabetes und Adipositas. Besonders die aktuell gehypte Abnehm-Spritze „Wegovy“ des dänischen Pharmakonzerns Novo Nordisk könnte dabei eine wesentliche Rolle spielen.

Endlich mal wieder ein erfolgreicher IPO

Bereits im vergangenen Jahr konnte Schott Pharma mit einem Umsatz von 821 Mio. Euro aufwarten und einem operativen Ergebnis von 219 Mio. Euro.

Endlich also mal wieder ein geglückter und erfolgreicher Börsengang in Deutschland, der vielleicht auch andere Unternehmen dazu bringen könnte, seine Börsennotiz in heimischen Gefilden zu vollziehen, als auf den amerikanischen Markt zu hoffen.

In diesem Sinne, mit der Hoffnung auf weitere IPOs am Börsenstandort Frankfurt/ Deutschland.