Schloss Wachenheim – Prösterchen & Stößerchen

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Den Europäern ist die Sektlaune anscheinend noch nicht vergangen. Beim Schloss Wachenheim-Konzern jedenfalls ist im Geschäftsjahr 2021/2022 der Absatz deutlich gestiegen. Die eigenen Umsatz- und Gewinnprognosen wurden übertroffen. Die Aktionäre sollen mit 60 Cents 10 Cent mehr Dividende erhalten als für 2020/2021.

Zahlreiche Marken unter dem Konzerndach

Ob Schloss Wachenheim, Nymphenburg, Faber, Schloss Böchingen, Feist oder noch einige andere Marken – als Sekttrinker kommt man in Deutschland kaum an den vielen Produkten des Schloss Wachenheim-Konzerns herum. Daneben vertreibt das Unternehmen auch noch andere Schaumweine, Weine, Wermut, Spirituosen und auch alkoholfreie Kindergetränke. Das Unternehmen zählt sich mit Aktivitäten auch in Frankreich und Osteuropa zu den bedeutendsten Schaumwein-Konzernen der Welt.

Das Geschäftsjahr von Schloss Wachenheim ist am 30 Juni 2022 zu Ende gegangen. Und zwar so gut, dass Vorstand und Aktionäre darauf durchaus anstoßen können. Der Umsatz kletterte um fast 30 Millionen Euro auf 384 Millionen Euro. Das ist ein Plus von 8,3 %. Die Zahl der verkauften Flaschen – umgerechnet auf 0,75-Liter-Flaschen – stieg nicht ganz so stark und erreichte mit 234,8 Millionen „nur“ einen Zuwachs um 6,7 %. Beide Zahlen liegen laut Vorstand am oberen Rand der im Februar angepassten und im Mai bestätigten eigenen Erwartungen.

Ergebnis je Aktie klettert um über 30 %

Noch besser hat sich der Gewinn entwickelt. Das operative Ergebnis (EBIT) legte um 4,8 Millionen Euro auf 29,2 Millionen Euro zu, der Konzernjahresüberschuss nach Steuern um  3,5 Millionen Euro auf 21,2 Millionen Euro. Beide Kennzahlen wiesen damit ein Plus von knapp 20 % auf. Das Ergebnis je Aktie beziffert Schloss Wachenheim, auf 1,73 Euro – eine Steigerung um 31 %.

Im Deutschland-Geschäft, das nur rund 35 % zum Konzernumsatz beisteuerte, waren die Wachstumsraten nicht so hoch wie im gesamten Unternehmen. Weil der Wein-Absatz an die Gastronomie wegen der Corona-Beschränkungen um rund 10 % rückläufig war, erreichte der Umsatz mit 136,2 Millionen Euro nur ein Plus von 2,8 %. Bei Sekt und anderen Schaumweinen hielt der Aufwärtstrend an. Am stärksten nach oben gingen die Umsätze in Osteuropa. Sie erreichten mit 167,8 Millionen Euro eine Steigerung um 12,5 %.

Vorsichtiger Ausblick auf das laufende Geschäftsjahr

Für das laufende Geschäftsjahr 2022/2023 ist Konzernchef Oliver Gloden zurückhaltend. Da für die Verbraucher schwierige Zeiten angebrochen seien und das Unternehmen wegen gestiegener Kosten Preiserhöhungen vornehmen müsse, erwartet er eine leichte Abnahme bei der Zahl der verkauften Flaschen und nur preisbedingt höhere Umsatzerlöse. Das operative Ergebnis (EBIT) prognostiziert er mit 25 bis 27 Millionen Euro um 2,2 bis 4,2 Millionen Euro niedriger als 2021/2022. Im frühen Börsenhandel legt die Aktie von Schloss Wachenheim um rund 5 % auf Kurse um 17,50 Euro zu und notiert damit nur rund 7 %  unter dem Niveau von vor einem Jahr.