Sanofi – Tolle Zahlen, doch auch Schatten

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Der Pharmakonzern Sanofi-Aventis  hat im dritten Quartal 2022 deutlich bessere Ergebnisse abgeliefert als erwartet. Der Ausblick wurde erhöht, und der Kurs klettert.

Impfstoffe und ein Asthmamittel laufen glänzend

Kräftige Zuwächse im  Geschäft mit Impfstoffen sowie Verkaufserfolge des Asthmamittels Dupixent haben Umsatz und Ertrag im Dreimonatszeitraum Juli bis September angeschoben. Um fast 20 % auf 12,5 Milliarden Euro sind die Erlöse gestiegen. Gut die Hälfte davon war den Währungsgewinnen aufgrund des gegenüber dem US-Dollar schwachen Euro zu verdanken. Schließlich entfiel mit mehr als 6 Milliarden Euro nahezu die Hälfte der Konzernumsätze auf das Geschäft in den USA. Analysten hatten im Durchschnitt mit 12,2 Milliarden Euro Umsatz gerechnet. 

Herausragend waren die Wachstumsraten bei Duxipent mit 44,5 % auf 2,3 Milliarden Euro und bei Impfstoffen, bei denen insbesondere Grippe-Impfungen  florierten, um 23,5 % auf 3,3 Milliarden Euro. Diese beiden Bereiche trugen also knapp 45 % zum Konzernumsatz bei. In den ersten neun Monaten 2022 hat das französische Unternehmen, zu dem die ehemalige Frankfurter Hoechst AG gehört, den Umsatz um 16,2 % auf 32,3 Milliarden Euro gesteigert.

Währungseffekte pumpen den operativen Gewinn auf

Auch die operativen Gewinne profitierten stark von Wechselkurseffekten. Das bereinigte Ergebnis je Aktie verbesserte sich im dritten Quartal um 32,1 % auf 2,88 Euro. Analysten hatten lediglich mit 2,68 Euro gerechnet. Im Neunmonatszeitraum hat der Gewinn mit 6,55 Euro je Aktie bereits das Ergebnis des gesamten Jahres 2021 übertroffen, als 6,52 Euro zu Buche standen.

Deshalb hat das Management die Prognose für das Gesamtjahr angehoben. Statt wie bisher angenommen um 15 % soll nun das Ergebnis je Aktie um 16 % klettern. Dabei sind Währungseffekte noch nicht berücksichtigt, die Sanofi auf weitere 9,5 % bis 10,5 % veranschlagt, falls am Jahresende die durchschnittlichen Wechselkurse vom Oktober 2022 herrschen.

Nur schwache Erholung nach dem Kurssturz vom August

Für die weitere Zukunft ist das Unternehmen ebenfalls optimistisch. Der Vorstand verweist insbesondere auf Zulassungserfolge von neuen Medikamenten. Allerdings hat Sanofi im Jahresverlauf auch herbe Rückschläge hinnehmen müssen. Im August hatten Studien enttäuschende Ergebnisse eines Mittels gegen Brustkrebs aufgezeigt, was zu milliardenschweren Abschreibungen führte. Daraufhin war der Aktienkurs von über 100 Euro auf unter 80 Euro abgestürzt. Davon hat sich die Aktie noch nicht so richtig erholt. Nach Bekanntgabe der Q3-Zahlen legte die Sanofi-Aktie um rund 2 % auf Kurse um 85 Euro zu. Im Oktober haben bisher fünf Banken Analysen zu Sanofi-Aventis vorgelegt. Drei von ihnen raten zum Kauf, zwei zum Halten. Die Kursziele streuen extrem weit und liegen zwischen 85 Euro und 128 Euro.