Roku und der 30%-Sprung

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Der Streaming-Spezialist Roku hat Zahlen gemeldet und die Aktie katapultiert um 30% nach oben. Ein Kaufsignal?

Roku galt einmal als die nächste Netflix. Und tatsächlich hatte sich die Aktie von 2020 bis 2021 mehr als ver-4-facht. Doch das ist Vergangenheit.

Denn mit dem Tech-Crash 2022 kam auch bei Roku die Ernüchterung. In Zahlen: Von 490 US-Dollar implodierte die Aktie bis zuletzt auf ein Niveau von 60 US-Dollar.

Doch dann meldete das Unternehmen am vergangenen Freitag Zahlen und die Anleger überschlugen sich mit Kaufaufträgen. Um über 30% schoss die Aktie nach oben. Was war der Grund?

Ein Sammelkasten für Netflix, Disney+ und Co.

Als Privatanleger in Deutschland sollten Sie erst einmal wissen, was Roku macht. Das US-Unternehmen hat eine Box entwickelt, über die Kunden sämtliche bekannten Streaming-Dienste von Netflix über Disney+ bis HBO nutzen können.

Außerdem betreibt Roku einen eigenen Streaming-Kanal. Das Geschäftsmodell ist einfach: Roku verdient an Vermittlungsprovisionen zum Beispiel an Disney+ und schaltet Werbung.

Das Geschäft war in den vergangenen Quartalen defizitär. Doch am Freitag hat das Unternehmen Zahlen deutlich über den Erwartungen vermeldet. Der Umsatz kletterte um 11% auf 847 Millionen US-Dollar.

Weniger Miese als gedacht

Der Satz in der Aktie hatte aber wohl andere Gründe. Denn Analysten hatten bei Roku einen Quartalsverlust von 1,26 US-Dollar pro Aktie prognostiziert. Allerdings lag der Verlust nur bei 0,77 US-Dollar je Aktie.    

Mit einer dicken grünen Kerze feierten die Anleger den kleiner gewordenen Verlust.

Doch das Unternehmen selbst schüttete im Rahmen der Bilanzpressekonferenz Wasser in den Wein. Und das gleich aus zwei Gründen. Denn zum einen ist das Wachstum im TV-Werbemarkt nicht mehr so dynamisch.

Zum anderen drohen höhere Kosten, weil die US-Schauspieler streiken.

Fazit: Roku ist ein dynamischer Nebenwert, der spannend sein kann. Allerdings erscheint die Aktie auf dem jetzigen Niveau sportlich bewertet. Wer noch aufspringen will, sollte konsequent mit Stopps arbeiten.