Rezession und Aktien: So reagieren Sie als Anleger

Aktienkauf
Adobe Stock - pictworks
Inhaltsverzeichnis

Deutschland steuert direkt auf eine Rezession zu – das ist nicht nur die Meinung vieler Konjunkturexperten, sondern nach Informationen des ARD-Hauptstadtstudios nun auch die offizielle Einschätzung der Bundesregierung. Für 2023 rechne sie mit einer schrumpfenden Wirtschaftsleistung von minus 0,4 Prozent.

Gleichzeitig erwarte die Regierung für 2023 eine insgesamt sehr hohe Inflation von durchschnittlich 8,0 Prozent. Schrumpfende Wirtschaft, hohe Inflation – eine ungute Kombination für Börse und Aktionäre. Unter diesen Bedingungen sind fallende Kurse wahrscheinlich. Doch wie verhalte ich mich als Anleger in einer Rezession?

Aktionäre in Rezession: Warum verkaufen fast nie eine gute Idee ist

Egal, ob Sie als Kleinanleger mit nur ein paar hundert oder tausend Euro in einige Aktien investiert sind, oder ob Sie ein großes Vermögen in ein diversifiziertes Portfolio gesteckt haben: Der Verkauf von Aktien ist in einer Rezessions-Phase in aller Regel keine gute Idee. Denn eine Rezession ist ein üblicher Teil des Konjunkturzyklus und mündet früher oder später in einen Boom.

Wer sich also während einer Abschwung-Phase von Aktien trennt, macht häufig Verluste. Diejenigen, die eine Rezession aussitzen und auf den Aufschwung warten, stehen meist besser da. Ausnahmen bestätigen die Regel: Zeichnet sich ab, dass sich ein Unternehmen nicht mehr von der Krise erholen wird, ist ein Verkauf selbstverständlich sinnvoll.

Ist eine Rezession sogar eine gute Kaufgelegenheit?

Ja, aber es kommt darauf an. Für manche Anleger – und für manche Aktien – kann eine Rezession eine hervorragende Kaufgelegenheit sein. Dafür sollten jedoch folgende drei Kriterien erfüllt sein:

  1. Sie haben einen langfristigen Anlagehorizont und halten die Papiere in der Regel über viele Jahre oder sogar Jahrzehnte.
  2. Sie verfügen auch in diesen wirtschaftlich schwierigen Zeiten über ausreichend Liquidität.
  3. Die Unternehmen auf Ihrem Einkaufszettel sind fundamental gut aufgestellt und verfügen über ein in die Zukunft gerichtetes Geschäftsmodell.

Sofern Sie bei allen drei Kriterien ein Häkchen machen können, ist der Kauf von Aktien – oder der günstige Nachkauf von Aktien aus dem bestehenden Portfolio – oft eine gute Idee. Eine Rezession kann also auch Chancen für Anleger bedeuten.

Warum ist der ETF-Sparplan auch während einer Rezession ein gutes Investment?

Mit einem regelmäßigen ETF-Sparplan etwa in den MSCI World können Anleger im Grunde nicht viel falsch machen. Auch in einer wirtschaftlichen Abschwung-Phase sollten Sie Ihren Sparplan in jedem Fall laufen lassen. Der Grund: Bei niedrigen Kursen kaufen Sie mehr Anteile für das gleiche Geld. Sie investieren in dieser Phase also besonders günstig. Auch hierbei ist jedoch ein langfristiger Anlagehorizont von Bedeutung.