Porr punktet mit Dividende – und vollen Auftragsbüchern

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Vergangene Woche stand Bilfinger im Fokus – jetzt möchte ich Ihnen ein weiteres Unternehmen zeigen, das vom Infrastrukturpaket profitieren kann.

Doch Bilfinger ist nicht allein: Auch Porr bringt sich in Stellung, um von den milliardenschweren Infrastrukturmaßnahmen zu profitieren.

Der 1869 gegründete Baukonzern ist Marktführer in Österreich und gehört in Deutschland zu den drei größten Baukonzernen. Mit Projekten wie Autobahnen, Bahnstrecken oder großen Umweltvorhaben ist Porr seit Jahrzehnten im Geschäft. Von einem Mittelständler kann hier keine Rede mehr sein – Porr agiert heute international und realisiert komplexe Großprojekte.

Wer ist Porr – und wie verdient das Unternehmen Geld?

Porr deckt das gesamte Bauspektrum ab – vom klassischen Hochbau über Infrastruktur- und Umwelttechnikprojekte bis hin zu Speziallösungen für besonders komplexe Vorhaben. Seit 2016 ist der Konzern in fünf operative Sparten gegliedert: A-CH-CZ (also Österreich, Schweiz und Tschechien), Deutschland, Internationales, Umwelttechnik/Healthcare & Services sowie die zentrale Holding. Neben der starken Präsenz in Europa expandiert Porr zunehmend auch in den Nahen Osten – etwa mit Projekten in Saudi-Arabien und Katar.

Breit aufgestellt – und operativ auf Kurs

Porr gliedert sein Geschäft zusätzlich in fünf Leistungsbereiche: Hochbau, Tiefbau & Infrastruktur, Umwelttechnik, Design & Engineering sowie Spezialkompetenzen für technisch besonders anspruchsvolle Projekte. Dabei gelingt es dem Unternehmen, Synergien zwischen den Teams zu nutzen und sich mit maßgeschneiderten Lösungen von der Konkurrenz abzusetzen.

Im Jahr 2024 konnte Porr den Umsatz um 2,3% auf 6,2 Mrd. € steigern. Das operative Ergebnis (EBIT) verbesserte sich um 12,9% auf 158 Mio. €, was einer Marge von 2,6% entspricht – da ist also noch Luft nach oben. Der Gewinn stieg um 4,7% auf 89 Mio. €, und auch die Produktionsleistung erreichte mit 6,7 Mrd. € einen neuen Höchststand. Gerade in Österreich und Rumänien konnte Porr zuletzt besonders stark zulegen – ein gutes Zeichen für die regionale Expertise. Der Auftragsbestand lag zuletzt bei 8,5 Mrd. € – ein Plus von 1,1% gegenüber dem Vorjahr.

Bewertung moderat – Dividende solide

Obwohl die Aktie seit Jahresbeginn deutlich zugelegt hat, bleibt die Bewertung auf einem moderaten Niveau. Das erwartete Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) für 2025 liegt bei rund 12 – und dabei sind potenzielle Zusatzaufträge aus dem deutschen Infrastrukturprogramm noch nicht berücksichtigt. Projekte wie der Bau eines Rechenzentrums in Deutschland (200 Mio. €), eine Hochdruck-Gasleitung in Polen oder der Ausbau der Prager Stadtautobahn zeigen, wie international Porr inzwischen arbeitet.

Für Dividenden-Anleger ist Porr spannend: Die aktuelle Rendite liegt bei rund 3,2% – mit Spielraum für mehr. Die Ausschüttungsquote soll laut Unternehmen zwischen 30 und 50% des Gewinns betragen. Zusätzlich läuft ein Aktienrückkaufprogramm über 2% des Kapitals – ein weiteres Zeichen für die solide Kapitalbasis und das Vertrauen des Managements in die eigene Aktie.

Mein Fazit:

Der europäische Infrastrukturboom spielt Porr direkt in die Karten. Wer auf langfristige Bauprojekte, eine moderate Bewertung und regelmäßige Dividenden setzt, findet hier eine interessante Möglichkeit zur Diversifikation. Wenn Sie sich näher mit europäischen Nebenwerten beschäftigen, könnte dieser Titel künftig stärker auf Ihrem Radar erscheinen.