PNE: Solide Zahlen und neue Übernahme-Spekulationen
Deutsche Aktien entwickeln sich im bisherigen Jahresverlauf deutlich besser als US-Aktien. Während der deutsche Leitindex DAX seit Anfang 2025 auf eine Performance von knapp 20% kommt, verbucht der marktbreite US-Index S&P 500 bis dato – trotz der jüngsten Erholung – nur ein Mini-Plus.
Einige deutsche Aktien entwickelten sich sogar noch deutlich stärker als der ohnehin schon gut performende DAX. Dazu zählt beispielsweise die PNE-Aktie, die im bisherigen Jahresverlauf ein Plus von über 30% erzielen konnte.
Verantwortlich dafür waren auf der einen Seite eine solide operative Entwicklung (mehr dazu gleich) und auf der anderen Seite neuerliche Übernahme-Spekulationen. Wie die Nachrichtenagentur Reuters berichtet, sucht die US-Bank Morgan Stanley erneut einen Käufer für ihr PNE-Aktienpaket.
Die US-amerikanische Investmentbank Goldman Sachs soll beauftragt worden sein, einen potenziellen Käufer zu finden. Ein Käufer, der das 50%-Paket haben will, müsste nach deutschem Übernahme-Recht auch den übrigen PNE-Aktionären ein Pflichtangebot machen. Bevor wir abschließend hier im „Schlussgong“ auf die jüngsten Zahlen blicken, möchte ich Ihnen kurz das Geschäftsmodell von PNE vorstellen.
PNE: Projektierer und Betreiber von Erneuerbare-Energien-Lösungen
Die 1994 gegründete PNE-Gruppe ist international tätig und einer der erfahrensten Projektierer von Windparks an Land und auf See. Auf dieser Basis entwickelt sich das Unternehmen weiter zu einem „Clean Energy Solutions Provider“, einem Anbieter von Lösungen für saubere Energie.
Von der ersten Standorterkundung und der Durchführung der Genehmigungsverfahren, über die Finanzierung und die schlüsselfertige Errichtung bis hin zum Betrieb und dem Repowering (Kraftwerkserneuerung) nach Laufzeitende, umfasst das Leistungsspektrum alle Phasen der Projektierung und des Betriebs von Windparks.
Die strategische Ausrichtung von PNE umfasst die gesamte Wertschöpfungskette der Erneuerbaren Energien sowie die Veredelung von Strom. Neben der Windenergie sind auch Photovoltaik, Speicherung und die Power-to-X-Technologie mit dem Schwerpunkt Wasserstoff Teil des Leistungsangebotes von PNE.
Solide Quartalszahlen
Die PNE AG hat sich im 1. Quartal 2025 trotz der schwierigen Wetterbedingungen gut behauptet: Zwei in Deutschland in Betrieb genommene Windparks stärken das Eigenbetriebsportfolio, für zwei weitere Windparks sowie ein Photovoltaikprojekt erhielt PNE Genehmigungen. Zudem stieg die Projektpipeline gegenüber dem Jahresende 2024 leicht an.
Das ist eine solide Ausgangsbasis für das weitere Jahr 2025. Für das zurückliegende Quartal weist PNE eine stabile Gesamtleistung in Höhe von 55,7 Mio. Euro, einen Umsatz von 27,9 Mio. Euro und ein Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) von 3,6 Mio. Euro aus.
Alle Werte lagen unter denen des Vorjahres, was daran liegt, dass der Wind im 1. Quartal 2025 deutlich weniger wehte als im 1. Quartal 2024. Dennoch ist PNE operativ voll auf Kurs. „Wir sind gut in das Jahr 2025 gestartet“, so PNE-Chef Heiko Wuttke.
Auf dem aktuellen Kursniveau ist die PNE-Aktie nach meinen Berechnungen nach wie vor nicht zu teuer. Darüber hinaus bleibt PNE heißer Übernahme-Kandidat. Das macht die Aktie zu einem spannenden Investment.