PayPal kämpft um seine Rolle im Zahlungsverkehr

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PayPal war lange der Inbegriff für sicheres Online-Bezahlen. Doch 2025 zeigt sich: Die einstige Dominanz schwindet. Zwar verarbeitet das Unternehmen nach wie vor über eine Billion Dollar an Transaktionen im Jahr, doch der Wettbewerb hat deutlich aufgeholt. Vor allem Apple Pay, Shopify Pay und andere digitale Wallets sind direkt in die Einkaufsplattformen integriert – PayPal bleibt dort nur Gast. Genau hier liegt das Problem: Wer den Kaufprozess kontrolliert, entscheidet, welche Zahlungsoptionen Kunden sehen.

Zwischen Gegenwind und neuen Chancen

Im zweiten Quartal 2025 legte das Volumen des Branded Checkouts – also der Umsatz über den sichtbaren PayPal-Button im Shop – um 5 % zu. Das klingt ordentlich, doch der E-Commerce wächst global schneller. Das klingt ordentlich, doch global wächst der E-Commerce schneller. PayPal verliert somit Marktanteile. Gleichzeitig läuft es beim „unbranded“-Zahlungsdienstleister Braintree, der im Hintergrundgeschäft tätig ist, besser: Hier zieht das Unternehmen die Profitabilität an, nachdem es zuvor stark auf Wachstum gesetzt hatte. Händlerverträge werden neu bepreist und weniger lukrative Kundenbeziehungen beendet, sodass die Margen steigen, auch wenn das Volumen nicht sprunghaft wächst.

Venmo, das vor allem bei jungen Nutzern in den USA populär ist, entwickelt sich zudem von einer reinen Peer-to-Peer-App zu einer Plattform für Handel und Shopping. Das könnte PayPal langfristig wieder mehr Sichtbarkeit verschaffen – auch im stationären Einzelhandel.

Bewertung spiegelt Skepsis wider

Trotz operativer Fortschritte gibt es einen Knackpunkt: Der freie Cashflow ist zuletzt um über 40 % eingebrochen, was Investoren misstrauisch macht. Mit dem 13-fachen des erwarteten Gewinns wird PayPal aktuell wie ein stagnierendes Unternehmen bewertet – nicht wie eine Plattform mit Milliardenumsätzen. Gelingt es, das Wachstum bei Checkout und die Margen im Braintree-Segment zu stabilisieren, wäre eine höhere Bewertung denkbar. Scheitert die Umsetzung jedoch, droht ein Abrutschen.

Fazit

PayPal steht an einem Scheideweg. Das Unternehmen ist schlanker und profitabler geworden und hat mit Venmo und neuen Services spannende Ansätze. Gleichzeitig droht jedoch der Verlust an Relevanz im Kerngeschäft, wenn es nicht gelingt, gegenüber Apple und Co. Boden gutzumachen. Für Anleger bedeutet das: Die nächsten Quartale werden darüber entscheiden, ob PayPal wieder zu seiner alten Stärke zurückfindet oder als Übergangswert auf der Stelle tritt.

Am Ende zählt: PayPal ist kein Selbstläufer mehr. Es braucht klare Beweise für Stabilität und Wachstum, um das Vertrauen am Markt zurückzugewinnen.