Payment-System SWIFT: Der Rubel ist noch nie gerollt

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Der russische Rubel hat im weltweiten Zahlungsverkehr des SWIFT-Systems eine relativ kleine Position inne. Das zeigt die nachfolgende Statista-Grafik auf Basis von Daten des Zahlungsorganisation SWIFT. Demzufolge lag der Anteil der Zahlungen in der russischen Währung Rubel an allen weltweiten Zahlungen, die im Dezember 2021 über SWIFT abgewickelt wurden, bei lediglich 0,2 Prozent. Zum Vergleich: der Anteil der Zahlungen in der Währung US-Dollar und Euro lagen bei jeweils über einem Drittel. Selbst der Anteil der Transfers in Dänischen Kronen lag höher (0,3 Prozent).

Auch die digitale Isolation Russlands ist bereits massiv

Im Zuge der Sanktionen gegen Russland vereinbarten Deutschland, die USA und andere westliche Partnerländer den Ausschluss bestimmter russischer Finanzinstitute aus dem Zahlungsinformationssystem Swift. Damit werden russische Banken vom globalen Finanzsystem abgeschnitten. Für Deutschland spielt SWIFT im Zahlungsverkehr mit Russland eine vergleichsweise große Rolle, da SWIFT auch dafür verwenden wird, deutsche Zahlungen für den russischen Gasexport durchzuführen. Der Schritt dürfte dazu führen, dass der Handel zwischen Russland und dem Westen weitreichend eingeschränkt wird, was die russische Wirtschaft merklich treffen wird.

Die Abkürzung SWIFT steht für „Society for Worldwide Interbank Financial Telecommunication“. Swift stellt die technische Infrastruktur zur Verfügung, damit Finanzinstitute über Landesgrenzen hinweg sicher miteinander kommunizieren können. Das betrifft zum Beispiel Geldtransfers, Wertpapier- oder Edelmetallgeschäfte. Mehr als 11.000 Teilnehmer in 210 Ländern nutzen nach Angaben von Swift den Dienst. Dazu gehören vor allem Banken, Börsen und Finanzdienstleister. Zur Identifikation einer Bank dient die BIC, die auch auf Bankkarten steht und bei jeder Überweisung anzugeben ist.