Panasonic – Besserung gelobt

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Beim japanischen Elektronikriesen Panasonic konnten die Gewinne im vergangenen Geschäftsjahr nicht mit den Umsatzsteigerungen Schritt halten. Für die Zukunft gelobt das Management des Batterielieferanten für Tesla und andere Elektroautobauer aber Besserung.

Hohe Rohstoffpreise belasten

Dass es in dem am 30. März zu Ende gegangenen Geschäftsjahr 2022/2023 nicht rund gelaufen ist, war für die Analysten und Anleger keine große Überraschung mehr. Erst im Februar hatte Panasonic, das eine breite Palette von Produkten für Konsumenten und die Industrie anbietet,  seine Gewinnprognose kräftig gestutzt. Denn steigende Kosten für Rohstoffe sowie Lieferkettenprobleme konnten nicht ganz durch höhere Verkaufspreise abgefangen werden. Und so ist es auch gekommen.

Während die Umsätze im gesamten Geschäftsjahr um 13% auf 8,4 Billionen Yen (rund 56 Milliarden Euro) zulegen konnten, stürzte der operative Ertrag um 19% auf 289 Milliarden Yen (1,9 Milliarden Euro) ab. Im Schlussquartal, also in den ersten drei Kalendermonaten 2023, sah es sogar noch schlechter aus.  Der operative Gewinn lag mit 54,4 Milliarden Yen um ein Drittel niedriger als im Jahr zuvor.

Beim bereinigten Ergebnis je Aktie sah es allerdings bei weitem nicht so düster aus, es ging 2022/2023 nur um 4% auf 113,72 Yen zurück. Die Geschäfte in Japan liefen mit einem mageren Umsatzplus von 3% weniger gut als an den Auslandsmärkten, auf denen die Verkaufserlöse um 21% auf 5,1 Billionen Yen  (gut 34 Milliarden Euro) kletterten. Der Auslandsanteil erhöhte sich damit auf mehr als 60%.

Operativer Ertrag soll um fast die Hälfte klettern

Für das laufende Geschäftsjahr 2023/2024 ist das Management deutlich optimistischer. Die Umsätze sollen zwar nur geringfügig auf 8,5 Billionen Yen zulegen. Aber bei den operativen Gewinnen erwartet Panasonic eine große Wende zum Besseren. Sie sollen um 49% auf 430 Milliarden Yen (2,9 Milliarden Euro) in die Höhe schießen. Das ist auch deutlich mehr als die 384 Milliarden Yen, die Unternehmensanalysten im Durchschnitt prognostiziert hatten.

Zu dem vom Management erwarteten Gewinnsprung sollen insbesondere mehr Batterieverkäufe an die Elektroautohersteller in den USA und Europa beitragen. Panasonic rechnet mit einer stark wachsenden Nachfrage nach Elektrofahrzeugen weltweit und investiert auch weiterhin massiv in diesen Zukunftsmarkt.

Ende 2022 hat Panasonic in den USA mit dem Bau des größten Elektroauto-Batteriewerks der Welt begonnen, das ab 2025 die Massenfertigung aufnehmen soll. Mit verstärkten Rationalisierungen und höheren Verkaufspreisen sollen die Erträge aber auch schon im laufenden Geschäftsjahr deutlich nach oben geschraubt werden.

Starker Kursanstieg seit Oktober 2022

Die Panasonic-Aktie bewegte sich im europäischen Vormittagshandel trotz des überraschend mutigen Ausblicks nur wenig. Sie verbesserte sich um rund ein Prozent auf Kurse knapp unter 9,10 Euro. Sie war zuvor allerdings schon kräftig gestiegen und hatte seit dem Tief vom Oktober 2022 um fast ein Drittel zugelegt. Zum Dreijahreshoch von 12 Euro von Ende 2021 fehlt allerdings noch ein ganzes Stück.