Oracle – Auf Wolke Cloud

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Der SAP-Rivale Oracle hat im vergangenen Geschäftsquartal deutlich mehr Umsatz und Gewinn erzielt als erwartet. Der starke Dollar hat ein noch besseres Ergebnis verhindert. Die Aktie legt zu.

Umsatz mit 12,3 Milliarden Dollar über den Erwartungen

Der in Austin/Texas beheimatete Softwarekonzern konnte sich in seinem zweiten, am 30. November zu Ende gegangenen Geschäftsquartal 2022/2023 vor allem auf sein Cloud-Geschäft verlassen.  Am stärksten wuchsen hier die Umsätze mit Cloud-Infrastruktur. Sie lagen um über 50 % höher als vor einem Jahr.

Generell sind die Quartalszahlen nicht gut mit den Vorjahresergebnissen vergleichbar, da Oracle im Juni die Gesundheits-Softwarefirma Cerner für 28 Milliarden Dollar übernommen hat. Das neue Konzernmitglied steuerte immerhin 1,5 Milliarden Dollar zum Quartalsumsatz bei.

Insgesamt steigerte Oracle den Umsatz um 18 % auf 12,3 Milliarden Dollar. Zu konstanten Wechselkursen, also ohne die negativen Effekte der Dollarstärke auf die Verkaufserlöse, wäre der Umsatz sogar um 25 % geklettert. Die Prognosen der Analysten waren mit durchschnittlich 12,0 Milliarden Dollar deutlich niedriger gelegen.

Starker Dollar belastet Gewinn je Aktie

Auch bei den Gewinnen hat der starke Greenback ein noch besseres Ergebnis verhindert. Das operative Ergebnis (non-GAAP) legt um 5 % auf 5,1 Milliarden zu, ohne Währungseffekt wäre es plus 12 % gewesen. Das Nettoeinkommen erreichte gut 1,7 Milliarden Dollar nach einem Verlust von 1,25 Milliarden Dollar vor Jahresfrist, der vor allem wegen eines Gerichtsurteils entstanden war.

Das Ergebnis je Aktie (non-GAAP) war im zweiten Quartal 2022/2023 mit 1,21 Dollar besser als erwartet. Analysten hatten 1,17 Dollar auf dem Zettel. Ohne den Währungseffekt wäre der Gewinn je Aktie lauf Oracle-Chefin Safra Catz noch um stolze 9 Cents höher ausgefallen.

Oracle-Aktie erholt sich weiter vom Oktober-Tief

Im nachbörslichen Montagshandel an der Wall Street reagierte die Oracle-Aktie auf die guten Zahlen mit einem Kursgewinn von gut 2 % auf rund 83 Dollar. Damit liegt sie nur noch um gut 6 %  unter dem Jahresendkurs von 2021, der 88 Dollar betragen hatte. Oracle hat damit den Erholungskurs fortgesetzt, den die Aktie im Oktober von 61 Dollar aus gestartet hatte.

Analysten erhöhen ihre Kursziele

Die Analysten zeigten sich in ersten Reaktionen von den Zahlen des Softwarekonzern angetan. Die Bank of America erhöhte ihr Kursziel von 90 auf 95 Dollar, JPMorgan von 84 auf 87 Dollar und Jefferies von 80 auf 85 Dollar. Vor den Zahlen hatten 11 Analysten Oracle als Kauf, 21 als Halten-Position und 2 als Verkauf eingestuft.

An den deutschen Börsen legt die Aktie heute im frühen Vormittagshandel um über 4 % auf rund 79 Euro zu.